Duisburg. Der Umbau des Revierparks Mattlerbusch in Duisburg beginnt. Zum Start werden 104 Bäume gefällt. So sieht der Zeitplan des RVR aktuell aus.

Mit der Rodung von Bäumen beginnt jetzt die ökologische Umgestaltung im Revierpark Mattlerbusch. In den kommenden Monaten sollen im Duisburger Norden über 13.000 Quadratmeter Blumenwiesen, mehr als 3000 Quadratmeter Staudenfläche sowie rund 250 Bäume neu gepflanzt werden. Der Regionalverband Ruhr (RVR) will den Umbau des Parks bis zum Frühjahr 2023 vollständig umgesetzt haben.

Wie der RVR mitteilt, müssen nun in einem ersten Schritt insgesamt 104 Bäume entnommen werden. Das sei allein aus Verkehrssicherungsgründen erforderlich, da die Bäume abzusterben drohten. Zudem stünden die Gehölze zu eng an wertvollen, entwicklungsfähigen Bäumen und nähmen ihnen somit Licht und Nährstoffe. „Ein ausgewogener Mix zwischen alten und jungen Bäumen sollen den Park zukunftsfähig und überlebensfähig für spätere Generationen machen“, schreibt der RVR in einer Mitteilung.

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Revierpark Mattlerbusch: Rodungen sollten schon 2021 beginnen

Um den Park barrierearm zu machen, sollen zeitnah auch einige Wege und der Haupteingang umgebaut und neugestaltet werden. Auch dazu ist die Entnahme einzelner Bäume vorgesehen. Das dabei gerodete Holz soll zum Bau von Benjeshecken verwendet werden oder bei Umweltbildungsaktionen zum Einsatz kommen.

Seit Dienstag, so der RVR, werden die betreffenden Gehölze markiert. Im weiteren Verlauf des Januars sowie im Februar sollen sie entnommen werden. Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Duisburg hat demnach alle Maßnahmen geprüft und genehmigt. Nicht nur neue Bäume, sondern auch Blumenwiesen, Staudenflächen, kleinere Gehölze und Kleinbiotope sollen in den nächsten Monaten entstehen und die Artenvielfalt im Park erhöhen.

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Der RVR geht derzeit von einer Fertigstellung der ökologischen Umgestaltung wie auch aller weiteren Baumaßnahmen im Frühjahr 2023 aus. Im Vergleich zur anfänglichen Planung entspricht das einer Verzögerung von etwa einem Dreivierteljahr – die jetzt beginnenden Rodungsarbeiten sollten ursprünglich im Frühjahr 2021 starten. „Die Arbeiten wurden in den Winter verschoben, damit der Park im letzten Jahr, in Zeiten der Pandemie, noch vollumfänglich genutzt werden konnte“, erklärt RVR-Sprecherin Barbara Klask auf Nachfrage.

Umweltbildung mit der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet

Nachdem die Sanierung des Gradierwerks bereits umgesetzt wurde, soll der Bereich rund um die Saline im Zuge der Umgestaltung zum neuen Herzstück des Parks werden. Dort soll unter anderem ein zentraler Spielbereich mit Bewegungsparcours für Erwachsene und Kinder, Boulebahnen und Multifunktionssport entstehen.

Rund um das sanierte Gradierwerk sollen verschiedene Freizeitmöglichkeiten entstehen.
Rund um das sanierte Gradierwerk sollen verschiedene Freizeitmöglichkeiten entstehen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Pflanzkästen sollen zur Umweltbildung beitragen und Besucher des Parks zum Gärtnern einladen. Es ist vorgesehen, dass diese sich am Kiosk Gartengeräte ausleihen und damit arbeiten können. Auch Naschen soll erlaubt sein, etwa wenn die Erdbeeren reifen.

RVR-Umweltpädagoge Sven Hellinger von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet will auch Veranstaltungen anbieten. Er denkt an Themen wie regionales Gemüse, alte Obstsorten, an bienenfreundliche Wiesen oder eine Pflanzen-Tauschbörse. Das „Urban Gardening“ soll schließlich auch ein außerschulischer Lernort sein, wo Kinder sehen, wie eine Tomate wächst. CST

>>28 MILLIONEN EURO FÜR FÜNF REVIERPARKS IM RUHRGEBIET

• Der Regionalverband Ruhr ist wichtigster Anteilseigner der Revierparks im Ruhrgebiet. Neben Mattlerbusch gehören dazu auch die Revierparks Vonderort in Oberhausen/Bottrop, Nienhausen in Gelsenkirchen/Essen, Gysenberg in Herne und Wischlingen in Dortmund.

• Mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 28 Millionen Euro werden diese fünf Parks umgebaut – rund 5,5 Millionen Euro davon sind für den Mattlerbusch eingeplant. In den anderen Revierparks sollen etwa Wasserspielplätze, Bienenlehrpfade und Kletteranlagen entstehen. Zuletzt hatten die Revierparks der Region mit schwindenden Besucherzahlen zu kämpfen.