Duisburg. Die Emschergenossenschaft zieht Bilanz: Das Fluss-System abwasserfrei umzubauen, hat allein in Duisburg viele Millionen Euro gekostet.

Die Emscher ist endlich abwasserfrei. Drei Jahrzehnte hat dieser milliardenteure Umbau gedauert, und im Duisburger Norden Spuren hinterlassen. Die Emschergenossenschaft hat jetzt Zahlen rund um das Generationenprojekt für die Stadt Duisburg veröffentlicht.

In Duisburg gibt es eine Besonderheit: Die Emscher fließt seit der Verlegung nach Dinslaken nicht mehr durch das Stadtgebiet. Allerdings gibt es noch den stillgelegten Arm: die Alte Emscher. In den vergangenen Jahren haben Flora und Fauna diesen bereits zurückerobert. Zum Emscher-System gehören neben der Alten Emscher aber auch die Kleine Emscher.

22 Kilometer langes Kanalsystem in Duisburg

Für die Abwasserfreiheit wurde in Duisburg ein neues, unterirdisches Kanalsystem angelegt. 22 Kilometer ist es lang. Nach eigenen Angaben hat die Emschergenossenschaft 207 Millionen Euro allein in den Kanalbau investiert.

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Zusätzlich zum Kanalsystem wurden Wasserläufe auf einer Länge von insgesamt 18 Kilometern umgestaltet. In diese habe die Emschergenossenschaft 22 Millionen Euro investiert. Insgesamt flossen demnach in Duisburg rund 262 Millionen Euro in den Umbau des Fluss-Systems.

Zum ersten Mal seit rund 170 Jahren fließt kein Schmutzwasser mehr durch die Emscher. Gleiches gilt für die vielen Nebenläufe des Flusses. Über unterirdische Sammler wird die Schmutzfracht aus der Region nun direkt in den Abwasserkanal Emscher (AKE) eingeleitet.

Emscher und Zuflüsse sollen kurvenreicher werden

Die Abwasserfreiheit ist ein wichtiger Schritt in Richtung ökologischer Umgestaltung. Nun will die Emschergenossenschaft die sauberen Gewässer naturnah modellieren: Die Betonsohlschalen sollen entfernt und die Böschungen flacher und vielseitiger gestaltet werden.

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Dort, wo der Platz es zulässt, sollen die einst technisch begradigten Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf erhalten. Das Ziel ist die ökologische Verbesserung des Flusses und die damit einhergehende Neu- oder Wiederansiedlung von Tier- und Pflanzenarten in den kommenden Monaten und Jahren.