Duisburg-Meiderich. Für ein Wohnquartier in Duisburg-Meiderich müssen viele Parkplätze weichen. Nicht nur deshalb sorgt sich der Tennisclub 03 um seine Zukunft.
Die Dornieden-Gruppe hat in Duisburg-Meiderich ein Grundstück an der Borkhofer Straße gekauft und möchte dort 25 Eigenheime bauen. Die Stadt Duisburg ist derzeit dabei, für das neue, familienfreundliche Wohnquartier auf dem Gelände des früheren Hallenbads, den Bebauungsplan 1250 zu ändern. Bevor er jedoch zu Baurecht wird, erwarten die Anwohner und der benachbarte Tennisverein, dass die Fachleute im Rathaus zusammen mit der Grundstückseigentümerin ein Problem lösen.
Durch das Bauprojekt gehen insgesamt 40 öffentliche Parkplätze verloren, obwohl die Vista Reihenhaus GmbH, eine Dornieden-Tochter, als Grundstückeigentümerin bereits 19 öffentliche Stellplätze plant, die die 50 privaten der späteren Hausbewohner ergänzen. So befürchten die Nachbarn und Vereinsmitglieder, künftig nicht mehr in der Nähe parken zu können. Diese Sorgen sind der Stadt seit langem bekannt und sollen berücksichtigt werden, bevor ein überarbeiteter Entwurf öffentlich ausgelegt wird. „Diese Problematik wird im weiteren Verfahren ausführlich thematisiert und geprüft“, versichert Stadtsprecher Falko Firlus auf Nachfrage.
Meidericher Tennisclub befürchtet einen erheblichen Mitgliederschwund
Aber eine Lösung kann die Verwaltung noch nicht präsentieren, und das bedroht die Existenz des Meidericher Tennisclubs 03, dessen Anlage direkt neben dem Baugrundstück liegt. Vor rund 14 Jahren habe der Club das Nachbargrundstück erstmals gepachtet, erinnert sich der Vereinsvize Ralf Elbert. Die Stadt habe stets mit offenen Karten gespielt und schon damals auf mögliche Wohnbebauung hingewiesen.
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Als sich lange Jahre nichts tat, hat der Verein das Problem „erstmal verdrängt“, räumt Elbert ein, aber immerhin den Grundstückszaun schon so versetzt, dass dort neue Parkbuchten geschaffen werden können. Unklar ist jedoch noch, ob die Verwaltung als Verpächterin dies bezahlen wird oder dies dem Tennisclub auferlegt. „Wir müssen noch Gespräche mit der Stadt führen“, so Ralf Elbert, betont aber in Hinblick auf die Parkbuchten: „Ohne finanzielle Hilfe schaffen wir das nicht.“
Zumal der Pachtvertrag erst frisch verlängert ist und die Tennisanlage demnächst aufwendig mit Kunstplätzen modernisiert wird. Die Tennisspieler werden also bleiben. Sollten jedoch die jetzigen Parkplätze ersatzlos wegfallen, befürchtet der Vorstand einen erheblichen Mitgliederschwund und auch deutliche Umsatzeinbußen für die Vereinsgaststätte. Der Tennisclub hofft weiterhin auf eine Lösung. Bis das benachbarte Wohnviertel gebaut wird, ist noch Zeit: die Dornieden-Gruppe rechnet mit dem Baubeginn im ersten Quartal 2023.
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>> STREIT MIT NACHBARN IN DUISBURG-MEIDERICH BEFÜRCHTET
● Der Entwurf des Wohnquartiers sieht am östlichen Rand des 7500 Quadratmeter großen Grundstücks einen Lärmschutzwall zu den benachbarten Tennisplätzen vor.
● Dennoch befürchten der zweite Vorsitzende Ralf Elbert und der restliche Vorstand künftig Nachbarschaftsstreits wegen Lärm, da Tennismatches an der frischen Luft nicht geräuschlos sind. Das dringendste Problem bleiben allerdings die Parkplätze.