Duisburg-Untermeiderich/Laar. Endlich wird die marode Mühlenfelder Straße zwischen Meiderich und Laar repariert. Die Stadt Duisburg hat jetzt zusätzliche Maßnahmen verhandelt.
Auf Autofahrer und Radler wirkt es wie ein kleines Wunder, viele haben schon längst nicht mehr daran geglaubt: Endlich bessern die städtischen Wirtschaftsbetriebe die schon seit vielen Jahren marode Mühlenfelder Straße aus, die Hauptverbindungsstrecke zwischen Untermeiderich und Laar.
Diese Maßnahme hätte schon vergangenes Jahr passieren sollen, um die gröbsten Schäden provisorisch zu beheben. Zumal die Stadt bereits damals die Verkehrssicherheit auf der Verbindungsstrecke, zu der die Mühlenfelder Straße, Stahlstraße und Laarer Straße gehören, gefährdet sah und für diese Arbeiten sogar andere in Duissern zurückstellte. Doch die für 2020 angekündigte Straßenbaumaßnahme blieb zunächst aus.
So beklagten sich weiterhin die Menschen aus beiden Stadtteilen über den katastrophalen Zustand. Sie ärgerten sich über große Schlaglöcher und weggebrochenes Kopfsteinpflaster.
Jahrelang hat auch die Bezirksvertretung die Situation kritisiert, weshalb sich jetzt alle Fraktionen über die langerwartete Maßnahme freuen dürften. So lobt etwa der Meidericher Christof Eickhoff (CDU) den Fortschritt der Bauarbeiten und dass die Verkehrssicherheit wieder hergestellt wird. „Da ist schon einiges passiert, der Erdboden ist schon ausgekoffert und eine neue Schotterschicht ausgewalzt.“
Stadt Duisburg begründet die lange Verzögerung mit dem Vergaberecht
Dass erst jetzt die Straße ausgebessert wird, begründet die Stadt Duisburg einerseits mit dem Vergaberecht. So sei ursprünglich geplant gewesen, die Arbeiten durch einen Jahresvertragsunternehmer der städtischen Wirtschaftsbetriebe ausführen zu lassen, erläutert Stadtsprecher Sebastian Hiedels und ergänzt: „Da die Maßnahme sich jedoch als etwas umfangreicher und dadurch teurer herausstellte, musste eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt werden.“ Nicht nur durch diese Ausschreibung hat sich demnach der Zeitplan „leider sehr verzögert“, sondern auch durch volle Auftragsbücher der Fachfirmen.
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Tatsächlich hat die Stadt die Baumaßnahme mit der beauftragten Firma nachverhandelt und bekommt für die bereits 2020 beschlossenen 165.000 Euro jetzt umfangreichere Reparaturarbeiten. „So war ursprünglich geplant, dass das Natursteinpflaster nur eine neue Asphaltdeckschicht erhält“, sagt Hiedels. Nun wird „jedoch das Natursteinpflaster entfernt und zudem eine neue Tragschicht und Asphaltdecke aufgetragen“. Das bedeute auch weniger Straßenlärm. Zum Ursprungsauftrag gehört ebenfalls, dass Kurvenbereiche baulich verstärkt werden.
Ein weiterer Grund, warum die Baustelle solange auf sich warten ließ, ist laut den Fachleuten im Rathaus die große Bedeutung der Mühlenfelder Straße als Verbindungsstrecke zwischen Meiderich und Laar. An dieser kommunalen Straße (K 6) liegen nicht nur einige Gewerbebetriebe, sie gehört auch zum städtischen Vorbehaltsnetz und ist ein „Haupteinsatzweg für Rettungsfahrzeuge“. Daher sollte die Firma die ruhigere Verkehrszeit während der Sommerferien abwarten. Jedoch werden die Bauarbeiten voraussichtlich erst Ende August abgeschlossen.
Die Wirtschaftsbetriebe müssen den Kanal erneuern
Mehr als ein Provisorium entsteht derzeit auf dieser wichtigen Strecke allerdings nicht. Eine komplette und deutlich teurere Sanierung steht noch aus. Vorher müssen aber die Wirtschaftsbetriebe den Kanal erneuern. Dies beanspruche „größeren planerischen sowie organisatorischen Vorlauf“, erläuterte zuletzt Sprecherin Birthe Dreyhaupt. Noch gibt es aber weder für die Kanalarbeiten noch für deren Planung einen Termin.
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Immerhin soll der jetzt verbesserte Zustand der Mühlenfelder Straße ein paar Jahre halten, so dass sich der Dauerärger über die marode Strecke erst einmal legen dürfte.
>> ANLIEGER MÜSSEN FÜR KÜNFTIGE SANIERUNG BEZAHLEN
● Für die provisorischen Baumaßnahmen an der Mühlenfelder Straße müssen keine Anwohner zahlen, wie die Stadt Duisburg auf Nachfrage mitteilt. Selbst dann nicht, wenn die tatsächlichen Kosten am Ende die beschlossenen 165.000 Euro sprengen.
● Diese Strecke zwischen Bergstraße und Friedrich-Ebert-Straße steht jedoch bereits im neuen Straßen- und Wegekonzept und soll nach aktuellen Überlegungen bis 2025 saniert werden. Dafür wiederum müssten Anlieger dann, anders als für die jetzt laufenden Bauarbeiten, nach dem umstrittenen Kommunalabgabengesetz (KAG) anteilig bezahlen.