Duisburg-Untermeiderich/Laar. Stadt Duisburg will die marode Hauptverbindungsstrecke zwischen Meiderich und Laar erneuern. Ein anderer Stadtteil hat dafür aber das Nachsehen.
Das Problem besteht schon viele Jahre. In Untermeiderich und Laar hatte kaum noch jemand mit einer Lösung gerechnet. Doch die Stadt Duisburg wagt sich nun an die marode Mühlenfelder Straße, die Hauptverbindungsstrecke zwischen den beiden Stadtteilen, und will sie schnellstmöglich erneuern. Und das auf Druck aus der Politik, wie die scheidende Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann (SPD) betont. Eine andere Straße hat dafür allerdings das Nachsehen.
„Der Zustand ist die absolute Vollkatastrophe“, beschreibt Stürmann die heruntergekommene Mühlenfelder Straße und verweist auf große Schlaglöcher und kaputtes Kopfsteinpflaster. Dabei sei die Strecke wichtig für alle Menschen, die von Untermeiderich nach Laar wollen oder umgekehrt. „Es geht gar nicht mehr, da macht man sich das Auto kaputt und Fahrradfahrer werden richtig durchgeschüttelt“, so Stürmann.
Strecke ausbessern zwischen Stahlstraße und Laarer Straße
Zwar gebe es unmittelbar an dieser Straße, die durch ein Gewerbegebiet führt, kaum Ziele, für die man anhalten würde – ein Laden für Kfz-Zubehör und Bandproberäume –, dennoch fahren dort laut ihr nicht wenige Autos. So kommen insbesondere Meidericher dort entlang, die in Laar bei Penny oder Aldi einkaufen wollen oder in Ruhrort bei Kaufland. Überdies nutzen Duisburger den Weg, um Freizeit in Beeck oder Ruhrort zu verbringen, und auch Rettungsfahrzeuge befahren ihn.
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Daher will die Stadt die Mühlenfelder Straße zwischen der Stahlstraße und Laarer Straße erneuern. So soll das Natursteinpflaster eine neue Asphaltfahrbahndecke erhalten, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Kurvenbereiche werden zusätzlich durch einen Aufbau verstärkt. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen.
Stadt Duisburg plant 165.000 Euro für die Bauarbeiten
Insgesamt 165.000 Euro hat die Stadtverwaltung für diese Maßnahme eingeplant. Das geht auf Kosten der Kardinal-Galen-Straße in Duissern, die zunächst nicht wie geplant umgebaut werden soll. „Das ist gut angelegtes Geld“, bekräftigt Stürmann, „da kommt nicht nur einfach Teer drauf, die Straße wird vernünftig gemacht.“ Jedoch räumt sie ein, dass die Investitionssumme nicht groß genug ist, um die Strecke komplett zu modernisieren.
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Doch das ist auch gar nicht nötig. Denn mittelfristig müssen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg dort den Kanal erneuern. Noch gibt es dafür keinen Termin, aber danach sollen die Mühlenfelder Straße und die Stahlstraße ohnehin grundsaniert werden, teilte unlängst ein Stadtsprecher mit. Dafür bemühe man sich bereits um Landesfördermittel.
Bezirksbürgermeisterin erwartet ein positives Votum
Bevor jedoch das Kopfsteinpflaster und die Schlaglöcher ausgebessert werden, muss die Bezirksvertretung am 13. August darüber entscheiden. „Das gibt selbstverständlich ein positives Votum“, zeigt sich Bezirksbürgermeisterin Stürmann überzeugt. Denn alle Fraktionen würden sich schon lange über den schlimmen Zustand dieser wichtigen Verbindungsstrecke ärgern.
Froh, dass die Straße endlich gemacht wird, ist auch der Sozialdemokrat Heinz Wiesner, der seit Jahren hartnäckig eine Sanierung fordert. „Das ist ein schönes Ergebnis.“ Er erhofft sich, dass sich durch eine gut befahrbare Straße in dem Gewerbegebiet neue Betriebe ansiedeln, „aber bloß keine Spielhallen“. Der Ort sei ideal für lautes Gewerbe, findet er, das nicht für Wohnviertel geeignet ist.
Kanalarbeiten können nicht vorgezogen werden
Trotzdem hätte Wiesner lieber, dass die Stadt mit den Straßenarbeiten wartet, bis der Kanal fertig ist. Er regt an, dass die Wirtschaftsbetriebe die Kanalarbeiten vorziehen, bevor die 165.000 Euro in die Mühlenfeldstraße investiert werden.
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Dem erteilen die Wirtschaftsbetriebe eine Absage. Demnach ist wegen der Verkehrssicherungspflicht die kurzfristige Straßenerneuerung dringend erforderlich. „Eine Kanalerneuerung beansprucht allerdings einen größeren planerischen sowie organisatorischen Vorlauf“, so Sprecherin Birthe Dreyhaupt, „weswegen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg die Maßnahme nicht der kurzfristigen Straßenerneuerung vorziehen können.“
>> Sitzung im Bezirksamt Meiderich unter Corona-Regeln
- Ein Großteil der geplanten Investition ist für den Straßenbau vorgesehen (148.000 Euro), weitere 2000 Euro für Markierungen. Außerdem rechnet die Verwaltung mit Honorarkosten in Höhe von 15.000 Euro für die Erneuerung der Mühlenfelder Straße.
- Die Bezirksvertretung entscheidet darüber am Donnerstag, 13. August, in öffentlicher Sitzung. Sie findet im Meidericher Bezirksamt, Von-der-Mark-Straße 36, Zimmer 217 statt und beginnt um 15 Uhr. Auf Corona-Regeln wird geachtet.