Duisburg. Internetnutzer bewerten nicht nur Restaurants, sondern auch Ausflugsziele. Das sind laut ihnen die besten Freizeitorte im Duisburger Norden.
Auf Urlaubsreisen sollte man in den Osterferien möglichst verzichten, so der Appell der Bundesregierung. Bleibt also Urlaub vor der Haustür. Was kann man im Duisburger Norden unternehmen, damit die freien Tage sich vom Alltag abheben?
Dazu fällt Claudia Laumen von der Tourist-Info in Duisburg gleich eine ganze Menge ein. „Wie wäre es mit einem Ausflug zum Alsumer Berg? Da hat man einen fantastischen Blick auf Thyssenkrupp“, schwärmt sie. Überhaupt kann sie sich für Industriekultur begeistern: „Die Stahlwerke, das sind unsere Loire-Schlösser.“ Die Fachfrau freut sich, dass sich Duisburg, speziell der Norden, nicht länger versteckt, sondern selbstbewusst zu Kohle, Stahl und Horst Schimanski steht.
Auskunft gibt aber nicht nur die Tourist-Info, sondern auch das Netz – Nutzer bewerten bei Google längst nicht mehr nur Restaurants im bekannten Sterne-System, sondern auch Freizeitorte. Ein Überblick mit den bestbewerteten Ausflugszielen im Duisburger Norden:
Landschaftspark Nord in Duisburg: 4,6 von 5 Sternen im Google-Ranking
Die Nummer eins in Sachen Industriekultur: Der Landschaftspark Nord ist längst ein Ausflugsziel mit überregionaler Strahlkraft. Kein anderer Ort symbolisiert die Wandlung des Ruhrgebiets so perfekt. Der Landschaftspark rund um das stillgelegte Hüttenwerk in Meiderich bleibt auch dann interessant, wenn der Kulturbetrieb wegen Corona brachliegt und die Aussichtsplattform auf Hochofen 5 sowie Bunkeranlagen gesperrt sind.
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Das Gelände hat sich zum Lieblingsmotiv ambitionierter Fotografen gemausert. Besonders die abendliche Beleuchtung freitags und am Wochenende hat es ihnen angetan, dicht gefolgt vom rauen Charme der rostigen Industrieanlagen. Der Sauerländische Gebirgsverein in Duisburg hat einen guten Routenvorschlag für eine Wanderung übers Gelände zusammengestellt: knapp sieben Kilometer lang, zu finden auf der Website des Landschaftsparks. (Emscherstraße 71, 47137 Duisburg)
Rheinaue Walsum: 4,6 Sterne bei den Bewertungen auf Google
Wasser ist immer ein Anziehungspunkt, so auch der Rhein im Duisburger Norden. Die Rheinaue Walsum ist perfekt, um den Kopf frei zu bekommen: Wasser, Wiesen und Wolken. Im April oder Mai sieht man sogar Störche hier. Auf dem Rhein schippern die Schubeinheiten, vor Corona zog gelegentlich auch ein Schiff auf Fluss-Kreuzfahrt vorbei.
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Besonders spannend sind die Rheinauen bei wechselnder Lichtstimmung am Horizont, kurz vor Sonnenuntergang oder dann, wenn die Wolken über den Horizont fegen. Auch diese Idylle ist nicht makellos, wie so oft in Duisburg. Je nach Standort schiebt sich der Kühlturm des Kraftwerks Walsum in den Blick, was auch einen gewissen Reiz hat. (Kleine Wardstraße, 47178 Duisburg)
Der Jubiläumshain wird bei Google mit 4,6 Sternen bewertet
Viele Duisburger staunen über die botanischen Schätze, die die eigene Stadt hoch im Norden bereit hält – wenn sie sich denn mal dorthin verirren. Es gibt etliche attraktive Parks, manche mit frisch renovierten Spielplätzen. Zu empfehlen sind der Stadtpark Meiderich oder der Botanische Garten in Hamborn.
Ein echtes Juwel in der Parklandschaft des Nordens ist der Jubiläumshain: ein weitläufiger Landschaftspark, gut gepflegt. Von seiner allerbesten Seite zeigt sich der Jubiläumshain, wenn die Rosen duften. Aber auch im Frühjahr, wenn die Osterglocken, Tulpen und die riesigen Magnolien blühen, lohnt sich ein Besuch. Die drei Spielplätze sind gut angelegt und bestückt. (Ziegelhorststraße, 47169 Duisburg)
4,5 Sterne für die Abtei Hamborn in Duisburg-Nord
Ein wunderbarer Ort der Stille: Die Kirche und der schöne Kreuzgang der Abtei Hamborn sind auch zu Pandemiezeiten geöffnet. Sehenswert ist auch der Abteifriedhof mit vielen außergewöhnlichen Grabsteinen. Nach über 150 Jahren sind die Prämonstratenser 1959 wieder in Hamborn eingezogen. Ausführliches zur wechselvollen Geschichte der Abtei erfährt man auf den beliebten Führungen, die während der Corona-Pandemie allerdings nicht stattfinden können. (An der Abtei 4-6, 47166 Duisburg)
Der Alsumer Berg bekommt auf Google 4,4 Sterne
Der bereits erwähnte Alsumer Berg ist genau betrachtet ein Hügel. 50 Meter hoch, aber dennoch hoch genug für den Panoramablick auf Rhein und Industriekulisse. Dieser Hügel ist eigentlich eine Halde, gefüttert mit Alsumer Schutt. Alsum war mal ein Fischerdorf, das in den Nachkriegsjahren abgesackt ist, wegen des Bergbaus. Nachdem 1965 der letzte Einwohner Alsum verlassen hatte, wurde das Gelände viele Jahre zur Schuttdeponie.
1980 türmte man aus dem Schutt eine Halde auf und begrünte sie anschließend. Der Alsumer Berg ist vielleicht kein schönes Fleckchen Erde im klassischen Sinne. Aber durch den Gegensatz zwischen Natur und Industrieanlagen ist er ausgesprochen spannend. (Alsumer Straße 215, 47166 Duisburg)
Revierpark Mattlerbusch: 4,3 Sterne im Google-Ranking
Im Duisburger Norden kann man sogar Nordseeluft schnuppern. Die Niederrhein-Therme ist zwar gerade wegen Corona geschlossen. Aber das gerade wieder aufgebaute Gradierwerk verströmt die salzhaltige Luft auch bis in die angrenzende Bereiche des Revierparks Mattlerbusch.
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Im Park macht sich bemerkbar, dass in den letzten Jahren das Geld für Renovierungen fehlte. Das soll sich jetzt ändern. Aus dem Etat zur Aufwertung der Revierparks bekommt Mattlerbusch 5,6 Millionen Euro. Die großen Bagger sollen aber vor allem im Herbst anrücken, so dass man bis dahin die Wiesen und Spielplätze noch in Ruhe genießen kann. Die sind trotz Renovierungsstau durchaus einen Besuch wert. (Wehofer Straße 42, 47169 Duisburg)
>> MIT DEM RAD VOM DUISBURGER NORDEN ZUM GASOMETER OBERHAUSEN
- Radfahrern geben die Mitarbeiter der Touristinformation gerne die Broschüre „5 Entdeckertouren im Duisburger Norden“ mit: eine gute Informationsmöglichkeit mit übersichtlicher Karte und kompakten Infos.
- Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Route vom Landschaftspark Duisburg-Nord nach Oberhausen über den Kaisergarten und die „Slinky Springs to Fame“-Brücke zum Gasometer. Der Weg führt zum Teil über den „Grünen Pfad“, zum Teil am Rhein-Herne-Kanal entlang. Eigentlich ist natürlich auch die Hoag-Trasse eine Top-Adresse für Radler, wenn dort nicht wie im März und Februar massive Abholzungen durchgeführt wurden.