Duisburg. Im Duisburger Norden wird der Verdacht auf einen Bombenfund untersucht. Wird ein Blindgänger gefunden und entschärft, betrifft das auch die A59.
Die Stadt Duisburg bereitet sich aktuell darauf vor, dass am Donnerstag ein möglicher Bombenfund an der Sportanlage Warbruckstraße entschärft wird. Dafür wird dann vorsorglich das Evangelische Klinikum Niederrhein (Fahrner Krankenhaus) und das zugehörige Seniorenwohnheim Walter-Cordes-Stift evakuiert, weil sie sich in der möglichen Gefahrenzone befinden. Wird tatsächlich ein Blindgänger gefunden, wird das auch den Verkehr auf der Autobahn 59 beeinträchtigen. Denn eine Sperrung zwischen den Anschlussstellen Duisburg-Walsum und Duisburg-Marxloh kann aktuell nicht ausgeschlossen werden.
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Der Kampfmittelräumdienst hatte dort in Marxloh drei Verdachtspunkte ausgemacht, von denen zunächst zwei am Donnerstag untersucht werden. „Wir sind grundsätzlich auf alles vorbereitet, auf eine Badewanne, die möglicherweise gefunden wird, als auch auf eine Bombe“, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem. Auch das Klinikum ist auf einen Bombenfund vorbereitet und beginnt am Mittwoch bereits damit, ihre Patienten in andere Verbundkrankenhäuser zu verlegen und zu versorgen, ins Bethesda, ins Herzzentrum, das Ev. Krankenhaus in Dinslaken und ins Johanniter-Krankenhaus in Oberhausen. Es wird daher darum gebeten, am Donnerstag keine Angehörigen oder Freunde in den betroffenen fünf Krankenhäusern zu besuchen.
Feuerwehr organisiert Transporte von Patienten und Altenheimbewohnern
Das Seniorenheim wird spätestens ab Donnerstagmorgen vorsorglich geräumt. Kindergärten und Schulen im Umfeld sollen außerdem schließen oder bis maximal 12 Uhr mittags in Betrieb sein. Denn die Experten beginnen laut Stadtsprecherin Gabi Priem in den Morgenstunden mit ihren Grabungen, um zwei der Verdachtspunkte zu untersuchen und könnten gegen Mittag auf Funde stoßen. Die Evakuierung von gut 200 Patienten und 120 Heimbewohnern unterstützt die Feuerwehr und organisiert deren Transporte in andere Einrichtungen sowie die Rückkehr.
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Wird tatsächlich eine Weltkriegsbombe gefunden, wird sie noch am selben Tag entschärft, was mit weiteren Maßnahmen einhergeht: Evakuierungen und Straßensperren. Anwohner werden aktuell mit Handzetteln über mögliche Szenarien und Verhaltensregeln informiert. Die Radien der Evakuierungs- und Sicherheitszonen richtet sich nach Größe und Art der Bombe. Betroffen sein könnten rund 1200 Anwohner in einem Gebiet von bis zu einem Kilometer um die Bombenverdachtspunkte an den Sportplätzen an der Warbruckstraße.
Bei einer Bombenentschärfung gibt es Infos per Lautsprecher und Warn-App
Im Fall einer Bombenentschärfung informiert das städtische Bürger- und Ordnungsamt die Anwohner umgehend mithilfe von Lautsprecherdurchsagen und klärt über notwendigen Maßnahmen auf. Informationen über eine Evakuierung oder „luftschutzmäßiges Verhalten“ gibt es im Ernstfall außerdem über die Warn-App Nina. Auch über das Gefahrentelefon der Stadt Duisburg (0800 1121313), über die Medien, sozialen Netzwerke und über die Internetseite der Stadt Duisburg (www.duisburg.de) werden aktuelle Informationen verfügbar sein. Zudem werden uniformierte Mitarbeiter des Ordnungsamts in Fahrn und Marxloh präsent sein.
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Da die Evakuierungen mit Straßensperrungen verbunden wären, befürchtet die Stadt ein Verkehrschaos, weil dann die Autobahn 59 betroffen sein könnte und weil ohnehin am Donnerstag viel mehr Autos als sonst unterwegs sein werden. Denn die Mitarbeiter der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) streiken für einen neuen Tarifvertrag, weshalb weder Busse noch Bahnen fahren.
Der dritte von Experten gefundene Verdachtspunkt liegt nach Auskunft der Stadt Duisburg derart ungünstig, dass er aus Sicherheitsgründen erst in ein paar Wochen untersucht werden kann. Demnach werden dann Klinikum und Seniorenheim wieder vorsorglich geräumt.
>> BETTLÄGERIGE ANWOHNER SOLLEN SICH UMGEHEND MELDEN
- Anwohner, die im möglichen Evakuierungsbereich wohnen, werden schon jetzt über die Handzettel gebeten, sich umgehend zu melden, wenn sie bettlägerig sind. Bei Duisburg Call können sie einen möglichen Krankentransport anmelden: 0203 283 2000.
- Eine Abstimmung mit den betroffenen Anwohnern erfolgt dann am Donnerstag, 8. Oktober, durch das Bürger- und Ordnungsamt.