Röttgersbach. Im Wohnstift Walter Cordes gibt es viele fröhliche Menschen, es geht lebendig bis turbulent zu. Jetzt feierte man 25 Jahre Bestehen.
Mit dem Sommerfest, dem Bauern-und Handwerkermarkt und dem 25-jährigen Jubiläum des Wohnstiftes Walter Cordes im Röttgersbach gab es gleich drei gute Gründe für eine seniorengerechte Fete. Thyssenvorstand Walter Cordes war selber schon hochbetagt, als er vor einem Vierteljahrhundert den Bau des Wohnstiftes in unmittelbarer Nachbarschaft des evangelischen Klinikums Nord anregte. Heute leben im Haus 125 Bewohner in 85 Einzelzimmern und 20 Doppelzimmern.
„Damit erfüllen wir die neue Vorgabe von maximal zwanzig Prozent Zweibettzimmern bereits und müssen keine Kapazitäten abbauen, wie viele andere Häuser“, sagt der neue Einrichtungsleiter Wolfgang Heiling. Er löste nach zweijähriger Einarbeitungsphase Anfang des Jahres die langjährige Hausleiterin Margret Sobottka ab.
Jeden Tag „Rämmi-Dämmi“
„Bei uns ist eigentlich jeden Tag Rämmi-Dämmi angesagt“, überlegt Heiling und denkt dabei an die Übertragung der Fußball-WM Spiele auf der neuen Großbildleinwand im Haus. Dabei schaut er auf das lebhafte Treiben im Außenbereich unter dem Sonnensegel. Dort gehen die Bewohner, Gäste und Nachbarn gerade vom Mittagessen zum Kaffeetrinken über.
„Bloß als es so heiß war, da haben wir die körperlichen Aktivitäten doch ein wenig eingeschränkt. Wir bringen jetzt in den Südzimmern, wo mittags die Sonne draufknallt überall Plissees an, weil da baulich keine Außenjalousien machbar sind“, sagt der gebürtige Duisburger mit Wohnsitz in Bochum, der zuvor in einer Meidericher Alteneinrichtung tätig war.
Melonenbowle mit Schuss zur Abkühlung
Gegen das Schwitzen hilft ja auch ein Gläschen Melonenbowle, die im Garten aus großen Melonenschalen eingeschenkt wird. Gegen Aufpreis kann man den Durstlöscher auch mit einem Schuss Sekt oder Wodka aufpeppen lassen. Drinnen hat Marianne Ocvirek aus Krefeld ihr mobiles Schuhgeschäft aufgebaut.
„Den Seniorinnen kann man heute nicht mehr mit den alten elfenbeinfarbenen Latschen kommen, die wollen auch Glitzer und Schleifchen und Farbe, wie die jungen Leute, “ sagt die Geschäftsfrau. „Etwas zu ruhig“, fand dagegen Silke Kirstein ihre Kundschaft. Die Hobbyhändlerin verkauft feine Handarbeiten von der Mütze bis zur Bettsocke, für die es im Moment zu warm ist.