Duisburg-Marxloh. Die Hochzeitsbranche in Duisburg-Marxloh ist von der Corona-Krise sehr betroffen. Die Linkspartei will lokale Unternehmen stärker unterstützen.
Die Ratsfraktion der Linkspartei will lokale Unternehmen in der Corona-Krise stärker unterstützen. Einen entsprechenden Antrag wolle man in der kommenden Ratssitzung einbringen, heißt es in einer Mitteilung. In diesem Zusammenhang fordert die Fraktion, Steuervergünstigungen zu prüfen sowie finanzielle Hilfen durch EU, Bund und Land abzurufen. Als Beispiel für einen besonders in der Existenz bedrohten Geschäftszweig nennen die Linken die Brautmodenmeile auf der Weseler Straße in Marxloh.
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„Viele lokale Unternehmen leiden extrem unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und stehen teilweise kurz vor der Insolvenz“, sorgt sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Erkan Kocalar. Gerade kleinere Geschäftstreibende bildeten das Rückgrat der Duisburger Wirtschaft, dabei seien sie aber stärker von der Pandemie betroffen als größere Unternehmen. „Beispielsweise die vielen Brautmodengeschäfte auf der Weseler Straße, Schmuckläden, Gastronomiebetriebe und Eventveranstalter stehen vor finanziellen Schwierigkeiten“, so Kocalar.
An der Weseler Straße hängen viele Arbeits- und Ausbildungsplätze
Wegen der Abstands- und Hygienebestimmungen sind große Hochzeiten momentan nicht möglich. Dementsprechend ist die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen stark eingebrochen. „Gerade die Brautmodenbranche hat sich um diese Stadt und speziell den Stadtteil Marxloh verdient gemacht“, betont Kocalar die Bedeutung der Weseler Straße, an der schließlich hunderte Arbeits- sowie Ausbildungsplätze hingen. „Die Zukunft des ganzen Stadtteils ist auch abhängig vom Überleben der Brautmodengeschäfte“, sagt der Fraktions-Vize. Die finanzielle Schieflage sei schließlich nicht selbstverschuldet.
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Die Geschäftsleute von der Weseler Straße hatten bereits im Juni mit einer Demonstration auf ihre besonders missliche Lage hingewiesen. Hochzeiten im türkischen und arabischen Kulturkreis finden oft mit mehreren hundert Gästen statt – eine Veranstaltungsgröße, die wegen der Pandemie seit Monaten nicht möglich ist. In der Folge bleibt Kundschaft aus. Die Demo hatte der Werbering Marxloh organisiert, um der Branche in der Politik mehr Beachtung zu verschaffen. Denn, so sagte es bei dieser Gelegenheit der Werbering-Vorsitzende Selgün Calisir: „Wenn es so weiter geht, gehen in Marxloh die Lichter aus.“