Duisburg-Walsum. Mit Fördergeldern des Bundes soll die Walsumer Hubbrücke endlich restauriert werden. Die Stadt Duisburg will das Bauwerk außerdem kaufen.
Nach Jahren vergeblicher Planung könnte die Walsumer Hubbrücke in absehbarer Zeit restauriert werden. Die Stadt Duisburg hat einen Förderantrag gestellt, um die Instandsetzung des maroden Bauwerks zu finanzieren. Es laufen außerdem Kaufverhandlungen zwischen der Stadt und dem Energiekonzern Steag, dem Eigentümer der Brücke.
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Der Antrag richtet sich an das Sonderprogramm „Denkmalschutz IX“ des Bundes. Im Rahmen dieses Programms entscheidet die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien über die Förderwürdigkeit einer Maßnahme. Gefördert werden Kulturdenkmäler, die unter Denkmalschutz gestellt sind – was auf die Walsumer Hubbrücke zutrifft.
Leichteres Material soll Walsumer Brückenkonstrukt entlasten
Die im Antrag aufgeführten Instandsetzungsmaßnahmen sehen vor, die charakteristische Hubfunktion des Bauwerks zunächst festzusetzen, wie Stadtsprecher Jörn Esser auf Nachfrage der Redaktion erläutert. „Die Option, die Hubfunktion zukünftig wieder gangbar zu machen, soll aber erhalten werden“, so Esser. Mit leichterem Fahrbahnmaterial möchte man außerdem die Brückenkonstruktion künftig entlasten. Ob die Verkehrslast auf dem Bauwerk begrenzt werden muss, sei aber noch nicht abschließend geklärt.
Von der erlaubten Verkehrslast dürfte auch abhängen, welche Verkehrsteilnehmer die Brücke in Zukunft nutzen dürfen. Derzeit geht man bei der Stadt aber davon aus, dass dieses Stück der Königstraße nur Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stehen wird.
Steag: Müssen Ergebnis des Förderantrags abwarten
Zu den Kosten der Instandsetzung hält sich die Stadt bedeckt. Grundlage für den ermittelten Betrag stellt laut Esser eine Aufstellung der Steag aus dem Jahre 2006 dar, die mit weiteren Kosten aufgrund aktuellerer Untersuchungserbnisse erweitert wurde. 2015 hatte die Steag das Projekt mit 3,7 Millionen Euro veranschlagt. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch ein umfangreicherer Umbau und der Austausch ganzer Teile der Brücke geplant. Dieser Plan wurde jedoch von der Denkmalbehörde abgelehnt.
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Das Bauwerk soll zu einem symbolischen Preis den Besitzer wechseln. Über den Stand der laufenden Kaufverhandlungen könne man keine Auskunft geben, so Esser im Namen der Stadt. Steag-Sprecher Daniel Mühlenfeld verrät nur, man befinde sich in „guten und konstruktiven Gesprächen über die Zukunft der Hubbrücke“. Allerdings müsse man erst das Ergebnis des Förderantrags abwarten, bevor man das Eigentumsverhältnis klären und „gegebenenfalls die erforderlichen Rahmenbedingungen für einen Eigentumsübergang“ schaffen könne.
Bezirksbürgermeister Georg Salomon (SPD) ist optimistisch
Walsums Bezirksbürgermeister Georg Salomon (SPD) freut sich, dass das Thema Hubbrücke nun doch wieder Fahrt aufnimmt: „Ich halte die Brücke für absolut förderwürdig und bin deshalb optimistisch.“ Noch im Januar hatte Salomon im Gespräch mit der Redaktion gesagt, er rechne nicht so schnell damit, dass sich an der Königstraße etwas tun könnte. Jetzt kann er sich, auch anhand seiner Informationen aus der Verwaltung, einen Baubeginn im kommenden Jahr vorstellen.
Die Hubbrücke ist seit Jahren ein Zankapfel in Duisburgs nördlichstem Bezirk. Schon 2015 hatten die Walsumer Bezirksvertreter den Umbauplänen der Steag ihre Zustimmung erteilt. Doch dann schaltete sich die Denkmalbehörde ein. Seitdem stritten sich Steag und die Denkmalschützer darüber, wie die Brücke auszusehen hat und was von ihr erhalten bleiben soll.