Duisburg-Walsum. . Die Steag hat den Bauantrag für die neue Hubbrücke in Duisburg-Walsum eingereicht. Baubeginn: Voraussichtlich Anfang 2017.
Die Steag hat den Antrag für den Neubau der Walsumer Hubbrücke bei der Düsseldorfer Bezirksregierung eingereicht. Wenn das Vorhaben abgesegnet ist, will der Kraftwerkbetreiber unverzüglich mit dem Bau beginnen.
„Wir legen jetzt nicht die Hände in den Schoß, sondern bereiten die Ausschreibungsunterlagen vor“, sagt Wolfgang Konrad, Experte der Steag. Er rechnet damit, dass die Baugenehmigung aus der Landeshauptstadt im Laufe des nächsten Jahres eintrudelt. Zwischen sechs und zwölf Monaten dauere es in der Regel, um solch umfangreiche Anträge zu studieren. Die Steag hat zwei prallvolle Akten mit der Detailplanung vorgelegt.
Jetziges Bauwerk stammt von 1950
Somit läuft alles wie ursprünglich geplant. „Wir halten Wort“, sagt Wolfgang Konrad. Er hatte schon vor geraumer Zeit angekündigt, dass der Energieversorger das Bauwerk bis Ende 2017 auf Vordermann bringen wolle. Spätestens Anfang 2018 sollen die Bürger die direkte Verbindung zwischen Alt-Walsum und Fahrn wieder nutzen können – allerdings nur als Radler oder Fußgänger. Denn: Die neue Brücke wird ausschließlich diesen beiden Nutzergruppen zur Verfügung stehen. Auto- und sonstige Kraftfahrer dagegen müssen – wie jetzt schon – weiterhin den Umweg über die Römer und Königstraße nehmen.
Der Bauantrag ist so umfangreich, weil die Brücke denkmalgeschützt ist und zudem über einen Wasserweg führt. Zudem sollen die markanten Hubtürme erhalten werden. Zuvor war auch schon überlegt worden, sie durch Nachbildungen zu ersetzen. Doch von dieser Idee ist die Steag abgerückt. „Es ist technisch möglich, die Hubtürme komplett abzuheben, sie aufs Schiff zu verladen und in einer Werft aufarbeiten zu lassen“, sagt Konrad. Dafür stehen rund 900.000 Euro bereit. Vorteil: Ein Teil des Denkmals wird erhalten.
Variante mit "Fahrerhaus"
Bei dieser Variante bleibt auch das alte „Fahrerhaus“ erhalten. „Aus der Politik wurde dieser Wunsch geäußert“, berichtet Konrad. Dem wolle man nachkommen. Die Stahlkonstruktion der Türme ist noch so gut, dass sie sich problemlos sanieren ließen. Wenn sie vom Rost befreit und neu beschichtet sind, sollten sie wieder Jahrzehnte halten.
Bis die Brücke mit dem neuen Weg und den Anbindungen an die Straße fertig ist, wird das Projekt 3,7 Millionen Euro verschlungen haben.
Die ursprüngliche Brücke über die Zufahrt zum einstigen Zechen-, heutigen Kraftwerkhafen wurde 1935 eingeweiht. Sie ist 89 Meter lang. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke gesprengt, 1950 aber wieder aufgebaut. Ursprünglich war sie durch Schlagbäume gesichert.