Alt-Hamborn. Mitte nächsten Jahres soll der Neubau des St.-Johannes-Hospitals in Duisburg-Hamborn bezugsfertig sein. Der Innenausbau geht flott voran.

Der Innenausbau im St.-Johannes-Hospital läuft auf Hochtouren. Da nicht mehr mit Verzögerungen zu rechnen ist, steht der Inbetriebnahme des OP- und Bettenhauses im Sommer des kommenden Jahres nichts im Wege.

Gearbeitet wird von oben nach unten. Sprich: Zunächst werden die Patientenzimmer in den oberen Etagen eingerichtet, dann geht es nach und nach weiter in Richtung Erdgeschoss mit Behandlungszimmern und Eingangsfoyer sowie Cafeteria.

Der Neubau hat seine endgültige Höhe erreicht

Der 170 Meter lange und 60 Meter breite Zweckbau hinter dem denkmalgeschützten Backstein-Rundbau ist vom Rohbau her komplett. Er hat seine endgültige Form und Höhe, sogar der Anstrich ist in Teilen schon erledigt (gelb mit grauen Flächen zwischen den Fenstern).

Eine weitere Aufstockung zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht geplant – das Gebäude ist statisch nicht dafür vorbereitet. Eine sogenannte Ausbaureserve ist dennoch vorhanden – im dritten Obergeschoss.

Nasszellen sind vorgefertigt eingebaut worden

Die Außenansicht des Neubau am St.-Johannes-Hospital.
Die Außenansicht des Neubau am St.-Johannes-Hospital. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

In den Patientenzimmern im Obergeschoss ist der Ausbau schon relativ weit fortgeschritten. Die Nasszellen sind fertig, die Decken verputzt. Sie sind übrigens nicht vor Ort gefertigt, sondern als komplette Einheit vorproduziert und direkt an die richtige Position geschoben worden. Somit bleibt nur noch der Anschluss der Frisch- und Abwasserleitungen sowie der Stromkabel.

Die Technik ist auch schon weitestgehend (vor-)installiert. Die Stromverteilung steht, das Rohrpostsystem auch. Letzteres wird dafür sorgen, dass Unterlagen, Proben etc. nicht mehr von Boten kreuz und quer durch das Labyrinth der Gänge gebracht werden müssen, sondern in Windeseile dorthin sausen, wo sie benötigt werden. Die Transportzylinder haben die Größe einer Getränkeflasche. Durch die Anlage werden sie per Druckluft geschossen, die im Keller produziert wird.

Notstromaggregat liefert bis zu 24 Stunden Energie

Projektleiter Thilo Semisch zeigt die Stromversorgungsanlage im Keller.
Projektleiter Thilo Semisch zeigt die Stromversorgungsanlage im Keller. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Dort befindet sich auch das Notstromaggregat – ein großer Dieselmotor, der einem Schiffsmotor gleicht. Betrieben wird er mit Heizöl. Monatlich muss das System gecheckt werden. dann läuft der Diesel für eine vorgeschriebene Zeit. Im Ernstfall reicht der Sprit für etwa einen Tag. Der Tank muss stets vollständig gefüllt sein.

Im Keller befindet sich auch die Klimaanlage. Das gesamte Haus kann wegen der Nähe zum Störfallbetrieb Grillo hermetisch abgeriegelt werden, damit im Ernstfall keine gesundheitsschädlichen Substanzen eindringen können. Aus dem Grund sind auch die Fenster vollständig verschlossen und können nicht geöffnet werden.

Kühlgeräte dürfen nichts aufs Dach

Der Neubau St. Johannes

Der Neubau an der St.-Johannes-Klinik hat eine Grundfläche von rund 25.000 Quadratmetern. Pro Geschoss stehen etwa 6250 Quadratmeter zur Verfügung.

Es wird rund 375 Betten geben – auf fünf Etagen. Zudem entstehen unter anderem eine neue Notaufnahme, eine Radiologie, OP-Säle und Behandlungszimmer.

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Normalerweise werden solche Kühlgeräte aufs Dach gestellt, weil die warme Abluft dort problemlos abgeführt werden kann. Da der Altbau aber unter Denkmalschutz steht, darf auf dem Neubau aus optischen Gründen keine Technik aufgestellt werden. Das macht die Klimatisierung etwas komplizierter und auch teurer.

Im Außenbereich wird sich in Kürze auch schon etwas tun: Dann werden die Zuwege hergerichtet. Die Zufahrt befindet sich zwischen der Gleisanlage und dem Neubau, also weit weg vom Zugang. Der Wendehammer wird hinter der Cafeteria entstehen. Die wird großzügig angelegt, Teile des Baudenkmals bleiben sichtbar.

Alte Verwaltung wird abgerissen

Die Rohrpostzentrale im Keller.
Die Rohrpostzentrale im Keller. © Gregor Herberhold

Die bisherige Verwaltung wird über kurz oder lang abgerissen. Die dann entstehende Freifläche soll als Patientengarten genutzt werden. Die gesamte Verwaltung zieht dann in den Rundbau um. Der muss dafür allerdings umgebaut werden. All das kann erst geschehen, wenn die Patientenzimmer und die Behandlungsräume freigezogen sind. Voraussichtlich beginnt der Abriss 2021/2022.