Alt-Hamborn. . Die heute zu Helios gehörende Klinik neben der Hamborner Abtei steht seit sechs Jahren unter Denkmalschutz. Am Sonntag öffnet sie ihre Türen.

Das St.-Johannes-Hospital in Alt-Hamborn ist das älteste Krankenhaus im Stadtbezirk. Entstanden ist die Klinik im wesentlichen zwischen 1878 und 1915, die Krankenbetreuung begann allerdings schon früher, im Jahr 1873. Damals nahmen zwei Clemensschwestern aus Münster in Hamborn den Dienst auf. Sie wohnten und wirkten laut Denkmalamt der Stadt Duisburg in einem „einfachen, älteren Haus gegenüber der Abtei“. Erst gab es drei, später sechs Betten.

1882 wurde das Gebäude umgebaut, nun war Platz für 24 Patienten. Zehn Jahre später, als das Haus erweitert worden war, gab es 90 Betten, 1898 als der sogenannte Langbau an der Straße An der Abtei entstanden war, wurden 300 Menschen dort versorgt. Der Rundbau entstand erst in den 1920er Jahren – er wurde 1929 eingeweiht – und ein Jahr später bereits im Dachgeschoss erweitert. Sowohl der Ursprungsbau als auch der Rundbau sind seit dem 14. September 2010 unter Denkmalschutz gestellt. Fast auf den Tag genau sechs Jahre später, am 11. September, wird dieses Gebäude am Tag des offenen Denkmals vorgestellt.

St. Johannes auf dem Klinik-Dach.
St. Johannes auf dem Klinik-Dach. © NRZ

Von zehn bis 18 Uhr lädt das heute zu Helios gehörende Krankenhaus am kommenden Sonntag Interessierte zu einem Besuch ein. Der Vorsitzende des Hamborner Heimatvereins, Jörg Weißmann, bietet zwei Führungen über das Außengelände an und wird die Geschichte der Klinik vortragen. Die Touren starten um 11 und 14 Uhr, Treffpunkt ist der Brunnen am Hauptportal. Zudem gibt es im Haus eine Ausstellung mit Acrylbildern, Collagen und Installationen von Antje Paselk, die unter dem Motto steht: „Zwischen Alt und Neu“.

Der Heimatverein wird sich mit einem Stand präsentieren und ein Preisrätsel veranstalten, bei dem es um die Statue des Heiligen Johannes geht, der vom Dach aus über das Krankenhaus wacht.

Zurück zur Geschichte

Zurück zur Geschichte der Klinik: Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile stark beschädigt, die Instandsetzung dauerte bis 1974. 1961 wurde der Altbauflügel modernisiert, 1977 gab es eine neue Krankenwagenzufahrt. Ab 1982 gehörte das Krankenhaus zum Zweckverband „Katholisches Krankenhaus Duisburg“. Helios übernahm die Einrichtung 2011 als privater Mehrheitseigentümer.

Die Technische Leiterin des Hauses, Cornelia Koch, auf dem Dach des Anbaus, als der Rundbau im Jahr 2015 saniert wurde.
Die Technische Leiterin des Hauses, Cornelia Koch, auf dem Dach des Anbaus, als der Rundbau im Jahr 2015 saniert wurde. © Funke Foto Services

Unter Denkmalschutz wurde das Haus unter anderem gestellt, weil es „die soziale Seite der Entwicklung der Stadt Hamborn vom Industriedorf zur Großstadt ablesbar“ macht. Zudem gibt es architekturhistorische Gründe, die das Bauwerk wertvoll machen. Dazu zählt die Backsteingotik. Insbesondere der ungewöhnliche Rundbau ist eines der bedeutendsten Stilelemente. Der Treppenturm mit dem Heiligen Johannes auf dem Dach gilt als „weithin sichtbare Landmarke“.

Derzeit befindet sich das Haus im Umbruch. Bekanntlich wird zwischen den Gleisanlagen und dem Rundbau ein Neubau (Kosten: 115 Millionen Euro) hochgezogen, der 2019 in Betrieb gehen soll.