Duisburg-Röttgersbach/Meiderich. . Am Klinikum Niederrhein ist die Intensivstation vom Altbau zum Neubau verlagert worden. Zudem sind 150 Patienten in neue Zimmer umgezogen.
Wie am Schnürchen hat der Umzug vom Altbau am Klinikum Niederrhein in den Neubau geklappt. „Ein Jahr hat die Vorbereitung gedauert“, sagt Ansgar Schniederjan, zuständig für die Unternehmensentwicklung des Evangelischen Klinikums Niederrhein. Der Aufwand hat sich gelohnt: Inzwischen sind die Intensivstationen (Herz und Anästhesiologie) und die Notaufnahme in Betrieb. Und die Patienten, die zuvor im hinteren Teil des Altbaus ihre Zimmer hatten, werden im Neubau betreut. Der Umzug war trotz aller Planungen ein Marathon. Eine Mitarbeiterin, die einen Schrittzähler trägt, hatte am Ende einer Schicht zwölf Kilometer hinter sich gebracht.
Es war inzwischen der dritte Umzug an der Fahrner Straße. Als erstes war die Verwaltung an der Reihe – das war Anfang 2016. Rund 3000 Umzugskartons mussten geschleppt werden. Dann folgte die Großküche, in der alle Speisen für die zum Klinik-Verbund gehörenden Häuser zubereitet werden (September 2017). Nun also folgte der erste Patienten- und Behandlungstrakt.
Künftig gibt es einen kurzen Weg zur Notaufnahme
Der Neubau ist mit der Verwaltung über eine geschlossene Brücke verbunden. Die Verbindung hat mehrere Funktionen. In erster Linie wird sie für Notfallpatienten benötigt, die per Hubschrauber gebracht werden. Der Helikopter wird künftig nicht mehr auf der Wiese vorm Café landen, sondern auf dem Dach der Verwaltung. Von dort aus werden die Patienten direkt per Aufzug in die Notaufnahme transportiert. Ferner handelt es sich um einen zusätzlichen Fluchtweg im Falle eines Brandes – und natürlich um den direkten Weg von der Verwaltung in den Behandlungsbereich.
Nur eine Etage (unterm Dach) ist bislang frei – sie wird auch vorerst nicht genutzt, sondern dient als „Reservefläche“, wenn weitere Patienten- und Behandlungszimmer benötigt werden. Solche Freiflächen gibt es auch noch im Verwaltungstrakt.
150 Patienten sind in den Neubau umgezogen
Der Umzug der 150 Patienten war aufwendig, aber letztlich problemlos. Den rund 500 Meter langen Weg zwischen dem Altbau und dem Neubau legten die meisten in ihren Betten zurück. Den Ausflug bereuten sie nicht: In den neuen Zimmern haben sie viel mehr Platz, alles ist schick und modern eingerichtet. Auch das Pflegepersonal weiß das zu schätzen: Mehr Fläche bedeutet, einfacher arbeiten zu können.
Der alte Bettentrakt wird in den kommenden Monaten vollständig saniert und renoviert. Die dortigen Patientenzimmer werden sich künftig nicht mehr von denen im Neubau unterscheiden. Das hinter dem Neubau stehende alte Haus 2 wird in Kürze abgerissen. Dort entsteht ein weiterer Funktionstrakt mit Operationssälen, einer weiteren Intensivstation und der Zentralsterilisation.
Wenn alles nach Plan läuft, sollte der Umzug der Meidericher Herzklinik Ende 2020 anlaufen. Das Klinikum Niederrhein hat für die gesamten Bau- und Umzugskosten 130 Millionen Euro eingeplant.
Zusätzlicher Parkraum unter den Hochspannungsleitungen geschaffen
Fertiggestellt ist der zusätzliche Parkplatz unter den Hochspannungsleitungen. Früher war es kaum möglich, einen Stellplatz zu finden, das sorgte für Unmut im Wohnumfeld. Zumindest im Moment ist es kein Problem, dort das Auto abzustellen. Derzeit müssen die Autofahrer allerdings anschließend weite Wege in Kauf nehmen – einmal um die Baustelle herum. Nach Abschluss aller Bauarbeiten wird es „Abkürzungen“ geben.