Duisburg-Mittelmeiderich. . Die Eigentümer bieten die seit zehn Jahren leerstehende und von Tauben bevölkerte Immobilie für 330.000 Euro an. Politik freut sich.
Das seit über zehn Jahren leerstehende Haus an der Meidericher Von-der-Mark-Straße/Ecke Kirchstraße steht zum Verkauf. Die Eigentümer, Familie Ceylan, haben das Gebäude im Internet inseriert. Für das komplett sanierungsbedürftige Bauwerk werden 330 000 Euro Kaufpreis aufgerufen – Verhandlungsbasis.
„Für die Meidericher wäre es sehr wünschenswert, wenn es jemanden gäbe, der das Haus wieder bewohnbar macht“, sagt der Politiker Bruno Sagurna. Der Sozialdemokrat ärgert sich, wie so viele Bürger, über den verwahrlosten Zustand der Immobilie – und ganz besonders über die Tauben, die dort seit Jahren brüten und sich immer mehr zur Plage entwickelt haben. Über das Taubenproblem haben wir wiederholt berichtet. Vor einem Jahr meldete sich aufgrund der Berichterstattung eine Baerlerin, die das Problem beseitigen wollte, nach Anfeindungen und sarkastischen Angriffen aber resignierte. Fortan kümmerte sich niemand weiter um das Problem.
2013 brannte es in dem Haus
Seit mehr als zehn Jahren ist der Bau – von den Vögeln abgesehen – unbewohnt. 2013 brannte es in dem Gebäude. Drei Jugendliche waren als Brandstifter angeklagt, aus Mangel an Beweisen wurde der Fall aber nicht weiter verfolgt. Der Schaden indes wurde nie beseitigt, wie ein Mitglied der Eigentümerfamilie am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. „Das Haus muss komplett saniert werden“, sagt der Miteigentümer. Aufgrund der Anzeige hätten sich bereits einige Personen gemeldet, wirkliches Kaufinteresse gebe es aber noch nicht.
Behalten wollen die jetzigen Eigentümer das Haus aber nicht. Ihre Idee, dort ein Café einzurichten, haben sie schon lange beerdigt. Unter anderem scheiterte die Neunutzung daran, dass die Stadt Duisburg das angrenzende Grundstück (dort wo der Meidericher Hahn steht) nicht zu den Bedingungen abgeben wollte, den die Kaufinteressenten erwarteten. Die Nutzung des Nachbarareals ist laut CDU-Ratsfrau Gertrud Bettges nicht ohne weiteres möglich, da dort „U-Bahn-Versorgungsleitungen liegen“.
Wohnungen statt Taubenplage
Wie ihr Politik-Kollege Bruno Sagurna würde sich auch Gertrud Bettges freuen, wenn der Bau wieder genutzt würde. Sie selbst hat mit Immobilien beruflich zu tun und hat sich mehrfach über den schlechten Zustand des Hauses und die Taubenplage beschwert. Sie könnte sich vorstellen, dass die Wohnungen wieder genutzt werden. Die Nutzung der Geschäftsräume indes sieht sie als problematisch an – „weil sie nur über eine Treppe erreichbar sind“. Heutige Geschäfte seien alle ebenerdig: „Wie will man das hinkriegen?“