Duisburg Alt-Hamborn. . 5000 Autofahrer, die in Richtung Meiderich fuhren, sind binnen eines Jahres geblitzt worden. Weiterer Blitzer in Richtung Marxloh gefordert.
Gut 5000 Tempo- und Rotlichtsünder hat die Blitzanlage an der Duisburger Straße in der Nähe des Amtsgerichts seit Installation im Dezember 2015 registriert. Es ist ein Erfolg für die Bürgerinitiative gegen Raser, die lange für eine solche Anlage gekämpft hat. Allerdings ist es mit der nächtlichen Ruhestörung nicht vorbei. Bei einem Diskussionsabend der Gruppe im Ratskeller hat man sich einen Schlachtplan überlegt und weitere Vorschläge für ein geplantes Treffen mit OB Sören Link im März gesammelt.
Etwa 20 Anwohner tauschten sich bei der Diskussion aus. Der Tenor: Die Situation hatte sich kurz nach Installation des Blitzers stark gebessert, ist jetzt aber wieder deutlich schlechter geworden. „Einige Monate konnten wir aufatmen“, sagt Wilfried Seemann, der seit vielen Jahren in direkter Nähe der „Rennstrecke“ wohnt. „Dann wurde es wieder schlimmer. Der Blitzer erfasst ja nicht auf beiden Seiten die Raser. Wir brauchen einen zweiten Blitzer“, sagt er.
Schallschutzfenster helfen nur bedingt
Rege Zustimmung gibt es von den anderen Diskutanten. „Der zweite Blitzer wäre der richtige Schritt. Ich verstehe nicht, wieso die Stadt diesen nicht installiert“, sagt Jürgen Blumer. „Es wird ja argumentiert, dass das finanziell nicht zu stemmen sei, das hat man aber bei dem ersten Blitzer auch jahrelang behauptet – und dann ging es eben doch“, sagt er. Eine weitere Diskutantin wirft ein: „Vielleicht kann man das durch den bereits bestehenden Blitzer eingenommene Geld dafür verwenden“, findet sie. Die Stadt hat bislang nach eigenen Informationen rund 250 000 Euro kassiert.
Neben den Rennen auf der Duisburger Straße müsse auch schleunigst etwas gegen die quietschenden Reifen und das Gehupe getan werden, finden die Leidgeplagten. „Wir haben schon Schallschutz-Fenster, ein bisschen hört man aber immer noch. Vor allem im Sommer ist es bei geöffneten Fenster nur mit Ohrstöpseln möglich zu schlafen“, sagt Seemann. „Es wird gehupt wie verrückt und stark gebremst und angefahren, dass die Reifen auch schön laut quietschen.“
Initiative übt Kritik an der Polizei
Kritik übt die Initiative auch an der Polizei. „Die fahren zwar Streife, doch sie unternehmen nichts, wenn die Autofahrer sich gegenseitig oder den Einsatzwagen wild zu hupen. Sie argumentieren, dass kaum auszumachen sei, wer gehupt hat. „Die Autofahrer machen sich doch einen Spaß daraus.“
Konsequenteres Vorgehen der Polizei und starke Kontrollen – vor allem auch in den Nebenstraßen – wünschen sich die Mitglieder der Initiative. Am Hamborner Altmarkt werde der Kreisverkehr dazu genutzt, langsam aber möglichst laut im Kreis zu fahren. „Dann drehen gleich mehrere Autos auf einmal ihre Runden. Bei einem Blick aus dem Fenster denke ich jedes Mal: gleich knallt es“, sagt ein Anwohner. Gleiches wurde am Verteilerkreis auf der Walther-Rathenau-Straße beobachtet.
Kaufland-Parkplatz dient als Treffpunkt
Wilfried Seemann notiert die Überlegungen und Vorschläge, sie sollen alle beim Treffen mit dem OB vorgetragen werden. So auch dieser: „Man muss mit Kaufland ins Gespräch kommen, damit die abends ihren Parkplatz sperren, denn der ist noch immer ein Treffpunkt für die Raser.“