Duisburg-Marxloh. Der Duisburger Stadtteil Marxloh war in den vergangenen zwei Jahren zunehmend im Müll erstickt. Jetzt wird aufgeräumt – aber das kostet.
Über Jahre hinweg hat sich der Grünstreifen entlang der Sportanlage an der Grillostraße zum illegalen Müllabladeplatz entwickelt. Jetzt sorgen die Wirtschaftsbetriebe (WBD) für buchstäblich saubere und klare Verhältnisse: Die wild gewucherten Sträucher sind bereits vor geraumer Zeit drastisch zurückgeschnitten worden, nun steht die Reinigung der Flächen an.
Mit Rechen und Gebläse war am Donnerstag eine starke Truppe in der typischen, orangefarbenen „Tracht“ im Einsatz, hat fleißig allen Unrat, Laub und so weiter entfernt. Nach dieser Grundreinigung hoffen nicht nur die Wirtschaftsbetriebe, sondern auch die Anwohner, dass die Fläche dauerhaft sauber bleibt. Das gilt auch für die Ecke Grillostraße/Egonstraße. Dort hatten Umweltsünder in den vergangenen fünf, sechs Monaten immer wieder Unrat in der Böschung entsorgt: alte Kinderwagen, Kühlschränke und mehr.
Noch zum Jahreswechsel fanden sich Berge von Müll an der Grillostraße
Nach Auskunft von WBD-Sprecherin Sarah Mdaghi wird die Grillostraße mit ihren Grünanlagen seit Jahresbeginn viermal wöchentlich gereinigt. Es handelt sich bei dieser Straße bekanntlich um eine der Marxloher Problemstraßen – sie war, wie andere, in den vergangenen etwa 24 Monaten nach und nach immer stärker verdreckt – Müll wurde auf jeder freien Stelle abgelegt.
Das sorgte für großen Unmut bei zahlreichen Anwohnern – wir berichteten immer wieder. Nur in dem Karree zwischen Egonstraße und Weseler Straße sowie Grillo- und Hagedornstraße hatte unsere Redaktion bei einer fünftägigen Kontrolle im Sommer vergangenen Jahres 88 wilde Kippen entdeckt. Die Stadt selbst hatte den ganzen September über mit der Ordnungsbehörde ein Auge auf den Stadtteil geworfen und 241 illegale Müllablagerungen entdeckt – allerdings in einem größer gesteckten Umfeld.
Bürgersteige an 16 Straßen werden viermal pro Woche gereinigt
Nicht nur die Anwohner verzweifelten ob der Probleme – einige zogen gar weg --, auch Politiker aus dem Ortsteil wussten sich keinen Rat mehr. Eine Folge der verschiedenen Aktionen war der Beschluss, die Problemstraßen mit Beginn des Jahres 2017 intensiver zu reinigen. Der Erfolg ist sichtbar. Zwar sind die Straßen nicht immer picobello sauber, aber der Gesamteindruck ist schon ganz erheblich besser als noch zum Jahreswechsel.
16 Straßen in Marxloh sind von der verstärkten Reinigung betroffen. Die Wirtschaftsbetriebe säubern die dortigen Bürgersteige viermal wöchentlich (von Hand) und die Straßen zweimal pro Woche.
Die Liste der Marxloher Problemstraßen und die Reinigungskosten
>> Das sind die Marxloher Problemstraßen: An der Paulskirche, Arnimstraße, Bertramstraße, Dahlstraße (von Anfang bis Wiesenstraße), Elsa-Brändström-Straße, Franz-Julius-Straße, Gertrudenstraße, Gillhausenstraße, Hagedornstraße, Henriettenstraße, Rolfstraße, Rudolfstraße, Weseler Straße (von Wolf- bis Wiesenstraße), Wilfried- und Wolfstraße.
Die jährlichen Reinigungskosten liegen nun bei 23,84 Euro pro Grundstücksmeter (zuvor: drei bis 17,92 Euro, abhängig von der alten Reinigungsklasse).