Duisburg. . Die Stadt Duisburg baut die Aktion „Null Toleranz – Für mehr Sauberkeit im Ortsteil“ aus. Bilanz in Hochfeld nach einer Woche: 1152 Verstöße
- Die Stadt Duisburg baut ihre Aktion „Null Toleranz – Für mehr Sauberkeit im Ortsteil“ aus.
- Nachdem dem Erfolg in Marxloh, waren Ordnungsamt und Wirtschaftsbetriebe in Hochfeld unterwegs
- Bilanz dort nach einer Woche: 1152 Verstöße, 958 Verwarngelder und 110 gezählte wilde Müllkippen
„Null Toleranz“ zeigt die Stadt seit wenigen Monaten mit konzentrierten Aktionen gegen wilde Müllkippen auf den Straßen, große Müllablagerungen auf Hinterhöfen und eine zunehmende Vermüllung des Straßenbildes – vor allem in Marxloh und Hochfeld. „Aber nicht nur in diesen Stadtteilen. Das Problem ist vielschichtig, komplex und nicht leicht zu lösen“, sagte gestern Oberbürgermeister Sören Link und verkündete zugleich, dass die Aktionen „Für mehr Sauberkeit im Ortsteil“ ausgeweitet werden.
Die erste Aktion im September in Marxloh war ein Erfolg. Vier Wochen lang waren Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der Wirtschaftsbetriebe und der Polizei verstärkt unterwegs. Die Zahlen sprechen für sich: Insgesamt wurden 3500 Verstöße notiert, 2854 Verwarngelder verhängt, 241 wilde Müllkippen beseitigt und 113 Schrottfahrzeuge gefunden. Sören Link spricht von einem „beachtlichen Ergebnis.“
110 wilde Müllkippen
Eine zweite konzentrierte Aktion gegen die Vermüllung und damit auch Abwertung von Wohnvierteln in den Stadtteilen erfolgte in der vergangenen Woche in Hochfeld. Die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe waren wochentags bis 23 Uhr und sonntags bis 20 Uhr im Ortsteil unterwegs. Die Bilanz hier nach nur einer Woche: 110 wilde Müllkippen wurden beseitigt, 958 Verwarngelder ausgesprochen und insgesamt 1152 Verstöße verzeichnet. Darunter fallen auch Ruhestörungen, aggressives Betteln, freilaufende Hunde oder auch das unerlaubte Aufstellen von Stühlen und Tischen im Straßenraum.
Polizeibeamte gehen als Fußstreifen mit
Verglichen mit den Zahlen in Marxloh zeige die eine Woche in Hochfeld, „dass wir hier einen Schwerpunkt haben“, sagt Sören Link. Mit der Aktion zeige die Stadt: „Wir schauen hin, wir gehen hin, wir schreiten ein. Das, was wir in den Aktionswochen erlebt haben, ist mutmachend“, so Link.
„Null Toleranz“ zeigt auch die Polizei, die die Aktion unterstützt. Im September haben 25 Mal Polizeibeamte als Fußstreife die Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Wirtschaftsbetriebe begleitet. „Es gab aber keine Tumulte oder Eskalationen. Wahrscheinlich reichte es schon, das wir mit dabei waren. Die Menschen, die angesprochen wurden, reagierten moderat“, sagt Polizeipräsidentin Elke Bartels. Sie hofft aber, dass die Verursacher der Vermüllung jetzt nicht glauben: „Das ist ja schön, wenn der Müll weggeräumt wird, dann kann ich ja gleich neuen da hinlegen. Das wäre ein fatales Signal“, so Elke Bartels.
Aktionen sind auch in Beeck und Rheinhausen geplant
Davon unbeeindruckt, wird die Stadt die Aktion im kommenden Jahr ausweiten. „Wir können personell nicht immer vier Wochen durchziehen. Aber einmal im Monat eine Woche, das schaffen wir“, sagt Daniela Lesmeister, Ordnungsdezernentin der Stadt. Zudem werden die Wirtschaftsbetriebe (WBD) in Hochfeld und Marxloh rund um bestimmte Straßenzüge doppelt so oft wie sonst unterwegs sein und so ihre Reinigungsintervalle erhöhen – auch „weil wir uns von der Stadtreinigung zur Stadtbildpflege hin entwickeln wollen“, sagt Thomas Patermann, Vorstandschef der WBD.
Weiter geht die Aktion im Januar in Marxloh, im Februar in Mittelmeiderich, im März in Hochfeld, im April in Beeck, im Mai erneut in Marxloh und im Juni in Rheinhausen-Mitte. Denn auch in diesen Stadtteilen gelte: „Null Toleranz“ gegen die Vermüllung.