Duisburg. . Für den Vorstand des Kleingartenvereins Alte Buche ist die Scholle von Ralf Letzner ein Problemgarten. Auf vielfachen Wunsch führte er nun durch seinen Garten.
Bilder von der Scholle des Obermarxloher Gartenfreundes Ralf Letzner haben sich unsere Leser gewünscht. Auch sein Nachbar Arnhold Koprian hatte gefordert, einmal Bilder vom „verwahrlosten Garten“ zu veröffentlichen. „Gerne“, sagt der 53-Jährige. Und lud die Redaktion zum Fototermin.
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Zum Hintergrund: Seit Jahren sind sich Ralf Letzner und der Vorstand der Kleingartenanlage Alte Buche an der Sterkrader Straße uneinig, wie ein Schrebergarten auszusehen hat. Die Kleingartenchefs wünschen sich übersichtliche, aufgeräumte Gärten. Es gilt die Regel: Ein Drittel der jeweils rund 400 Quadratmeter großen Flächen muss für Obst- und Gemüseanbau genutzt werden, der Rest darf Freizeitbereich sein. Letzner, der seit rund 25 Jahren seinen Acker in der KGV Alte Buche bestellt, legt wenig Wert auf Freizeitflächen wie Spiel- und Liegewiesen. Er nutzt, wenn man das Gartenhaus mit der Terrasse abzieht, gut drei Viertel des Gartens für den Anbau von Lebensmitteln.
Gerichtstermin im August wegen Kündigung
Die Folge: Letzners Garten ist voll von Obstbäumen – große wie kleine (Kirschen, Äpfel, Birnen, Marillen). Er besitzt etliche Fruchtsträucher (Johannis-, Stachel-, Him- und Brombeeren), zudem pflanzt er Kartoffeln, Mais, Kohlrabi, Tomaten und andere Gemüsesorten. Zwischendrin finden sich Kräuter, darunter Marokkanische Pfefferminze. „Ich brauche keinen Ziergarten“, sagt der Hobbygärtner. Was nicht heißt, dass bei ihm keine Blumen blühen. Stockrosen beherrschen derzeit das Bild. Als „chaotisch“ bezeichnen einige seiner Nachbarn den Zustand des Gartens. Nicht nur das: Vom Garten gehe auch Gefahr aus. Etwa, weil Fallobst Bienen und Wespen anlocke, die die anderen Gartenpächter und Besucher stechen könnten.
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Beim Gang durch die Anlage am Dienstagmittag stellte sich heraus, dass längst nicht alle 51 Gärten mit der Nagelschere gepflegt werden. In einem in der Nähe des Vereinshauses wuchert das Gras. Dem Buddha, der dort am Rande der Wiese sitzt, streichen die hohen Halme durchs Gesicht. Der öffentliche Weg dorthin wuchert langsam zu. An anderer Stelle müssen sich die Gartenbesitzer durch wild sprießenden Wein kämpfen, wenn sie zu ihrer Laube wollen. Und schließlich war in etlichen Gärten am Dienstag Fallobst zu entdeck en, das offenbar schon längere Zeit dort liegt – es war nicht nur verschrumpelt, sondern schon schimmelig.
Im August wird sich das Amtsgericht Hamborn mit dem Fall Letzner befassen – wir berichteten. Dann geht es darum, ob die vom Vorstand ausgesprochene Kündigung des Gartenvertrags rechtens war oder nicht.
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