Duisburg. Das Duisburger Wahlteam ist startklar für die Bundestagswahl. Viel mehr Bürger werden per Briefwahl abstimmen. Das müssen sie dabei beachten.

Gut sechs Wochen vor der Bundestagswahl am Sonntag, 26. September, ist das Duisburger Wahlteam startklar. Rund 320.000 Wahlbenachrichtigungen werden am 23. August an das Briefzentrum der Post in Asterlagen zur Zustellung übergeben. „Wir rechnen mit einem Ansturm der Briefwähler, aber wir sind darauf gut vorbereitet“, sagt der Wahlleiter, Stadtdirektor Martin Murrack, am Donnerstag.

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Im Vergleich zur Wahl 2017, da gab es 50.000 Briefwähler in Duisburg, könnte sich ihre Zahl auch wegen der Corona-Pandemie verdoppeln. „Wir folgen der Empfehlung des Bundeswahlleiters und stellen uns auf bis zu 100.000 Briefwähler ein“, berichtet Ralf Cervik, Leiter der städtische Stabsstelle für Wahlen und Informationslogistik. Die Zahl der Briefwahlbezirke wurde von 57 auf 105 erhöht, ausgezählt wird nicht nur in der Gesamtschule Süd, sondern auch in der Erich-Kästner-Gesamtschule.

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Digitale Technik erleichtert Abstimmung und Zustellung der Wahlunterlagen

Die Wahl wird digitaler, davon profitieren vor allem die Briefwähler. Mit einem personalisierten OR-Code, der rechts auf der Wahlbenachrichtigung aufgedruckt ist, können die Briefwahlunterlagen einfach per Handy angefordert werden. Online besteht diese Möglichkeit unter briefwahl.duisburg.de. Auch die klassischen Wege bleiben offen: per postalischer Rücksendung der Wahlbenachrichtigung oder persönlich in einer der acht Briefwahlstellen in der Stadt (alle Bezirksrathäuser, Rathaus Burgplatz und Wahlamt, In den Haesen 84, Homberg).

Markus Lauer vom Team Wahlen an einer von zwei Kuvertiermaschinen im Wahlamt. Alle Unterlage für die Briefwahl werden damit automatisch gefaltet und einsortiert, bis zu 1000 Briefe pro Stunde schafft die Maschine.
Markus Lauer vom Team Wahlen an einer von zwei Kuvertiermaschinen im Wahlamt. Alle Unterlage für die Briefwahl werden damit automatisch gefaltet und einsortiert, bis zu 1000 Briefe pro Stunde schafft die Maschine. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Infektionsschutz, Maskenpflicht und Hygiene-Wahlhelfer in allen Wahllokalen

Wie bereits die Kommunalwahl im vergangenen September steht auch die Bundestagswahl im Zeichen des Infektionsschutzes. Alternative Standorte mussten gefunden werden für 23 Altenheime bei der Auswahl der insgesamt 156 Wahllokale. In denen werden neben dem Wahlvorstand auch Hygienekräfte darauf achten, dass die Hygieneregeln befolgt und Abstände eingehalten werden. „Es gilt Maskenpflicht, die Wähler sollten einen eigenen Stift mitbringen“, bittet Ralf Cervik. Barrierefreiheit wird, soweit erforderlich und möglich, durch mobile Rampen hergestellt.

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Stadtdirektor Martin Murrack ruft Duisburger zur Stimmabgabe auf

Zur Beteiligung an der Wahl ruft Martin Murrack auf: „Es ist eine sehr wichtige Wahl. Ich appelliere aber, nur geimpft, genesen oder getestet die Stimme abzugeben.“ Er wünsche sich, so Murrack, dass die Wahlbeteiligung von 68,7 Prozent aus 2017 erneut erreicht oder übertroffen werde. Vor vier Jahren wurde allerdings in Duisburg gleichzeitig über den Oberbürgermeister und das „Designer Outlet Center“ (DOC) auf dem Güterbahnhof-Areal abgestimmt.

In der ehemaligen Schule in den Haesen in Homberg, dort ist die städtische Stabsstelle für Wahlen und Informationslogistik untergebracht, laufen die Fäden zusammen. Rund 1000 Wahlbenachrichtigungen pro Stunde schafft jede der beiden Kuvertiermaschinen, alle Unterlagen für die Briefwahl werden automatisch gefaltet und „eingetütet“.

Stadtdirektor und Wahlleiter Martin Murrack mit einer Wahlbenachrichtigung. Weitere digitale Merkmale erleichtern die Abstimmung per Briefwahl und verbessern die Sicherheit bei der Zustellung der Wahlbriefe.
Stadtdirektor und Wahlleiter Martin Murrack mit einer Wahlbenachrichtigung. Weitere digitale Merkmale erleichtern die Abstimmung per Briefwahl und verbessern die Sicherheit bei der Zustellung der Wahlbriefe. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Pannen bei der Kommunalwahl sollen sich nicht wiederholen

Damit sich die Pannen bei der Kommunalwahl nicht wiederholen, habe es „viele Gespräche mit der Post gegeben“, berichtet Ralf Cervik. Nunmehr seien Adressfenster optimiert für die bessere Lesbarkeit bei der Post. Digitale Briefmarken werden bei der Post erfasst, der Eingang wird bestätigt. Einen QR-Code tragen auch die Wahlbriefe, damit sie maschinell sortiert und ans Wahlamt zugestellt werden können. Dort werden sie dann in 105 Tonnen, eine für jeden Briefwahlbezirk, bis zum Beginn der Auszählung am Wahlabend aufbewahrt.

NOCH RUND 1.000 WAHLHELFER FÜR DEN 26. SEPTEMBER GESUCHT

  • Rund 4.500 Wahlhelfer und Hygiene-Koordinatoren werden in Duisburg für die Bundestagswahl benötigt. „Etwa 1000 Stellen sind noch nicht besetzt“, berichtet Andreas Weinand. Viele Mitarbeiter der Verwaltung hätten sich freiwillig gemeldet, so der städtische Teamleiter Wahlen. „Es wäre schön, wenn wir die offenen Stellen mit Freiwilligen besetzen könnten.“ Duisburg beteiligt sich an einer Aktion, bei der Erstwähler (rund 16.500 in Duisburg) als Wahlhelfer gewonnen werden sollen.
  • Der Einsatz wird mit 50 bis 80 Euro belohnt. Die Helfer werden in Präsenz- und Online-Seminaren auf ihre Aufgabe vorbereitet oder können eine Lernplattform (https://wahlhelfer.muelheim-ruhr.de/duisburg) nutzen. Interessenten melden sich unter 0203 283 4399, per Mail: wahlhelfer@stadt-duisburg.de oder auf www.duisburg.de.