Duisburg. Das Programm für die 43. Auflage der Internationalen Kinderbuchausstellung Ikibu wurde nun vorgestellt. Gastgeber sind alle Duisburger Bibliotheken. Anmeldungen für Schulklassen sind ab 20. Oktober möglich. Es gibt Kindertheater, Lesungen und Workshops.
„Helden gesucht!“ heißt das Motto der 43. Internationalen Kinderbuchausstellung (Ikibu), die vom 17. bis 21. November viele Schulklassen in die Duisburger Bibliotheken locken will – neben der Zentrale in der City sind dies sechs Bezirks- und sieben Stadtteilbibliotheken. „Wir haben 80 Veranstaltungen im Programm, mehr als im Jahr zuvor“, sagte Ikibu-Koordinator Jens Holthoff. Größtes Ziel dieses Festivals ist es, die Sprach- und Lesekompetenz der Kinder zu verbessern. Oder wie die Macher es formulieren: „Wir wollen den Kindern wieder Lust auf lange Lesenächte mit Taschenlampe unter der Bettdecke machen.“
Eine repräsentative Umfrage der Stiftung Lesen brachte zum Vorschein, dass in 30 Prozent aller deutschen Haushalte den dort lebenden Kindern nur selten oder gar nicht etwas vorgelesen wird. „Hier wird die Wichtigkeit der sprachlichen Bildung für die gesamte Bildungsfähigkeit der Kinder nicht erkannt“, sagt Holthoff mit Blick auf diese Zahl. Dabei sei Bildung in einer Stadt wie Duisburg, wo viele Kinder einen Migrationshintergrund haben, der alles entscheidende Schlüssel für Integration und Teilhabe. Und über Bücher und Geschichten, die bei der Ikibu vorgestellt werden, sollen die 3- bis 13-jährigen Teilnehmer für das Lesen begeistert werden.
Viele Eltern lesen Kindern nichts vor
Doch wer nimmt für die heutigen Kinder überhaupt eine Heldenrolle ein? Sind dies klassische Heroen aus Literatur und der Comic-Welt wie Robin Hood, Odysseus, Pippi Langstrumpf oder Superman und Batman? „Unsere Erfahrungen zeigen, dass sich Kinder und Jugendliche auch mit Helden aus der realen Welt identifizieren können“, sagt Jutta Flaßhove, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliotheksarbeit bei der Bezirksbibliothek Rheinhausen. Als Beispiele nennt sie Gandhi oder Nelson Mandela. Eben deshalb spielen auch Sachbücher eine tragende Rolle. „Auch sie fesseln die Kinder“, so Flaßhove.
In den Vorjahren waren die Ikibu-Angebote meistens schnell ausgebucht. Die Macher empfehlen all jenen, die bislang leer ausgingen, es trotzdem weiter zu versuchen. Anmeldungen sind aber erst möglich ab Montag, 20. Oktober, bei der städtischen Ikibu-Hotline unter: 0203/283 2000. Das komplette Programm ist für alle interessierten Lehrer schon jetzt einsehbar – entweder im Flyer, der ausliegt und an Schulen verschickt wurde, sowie im Internet auf www.ikibu.de oder www.duisburg.de/stadtbib/.
Zum Programm gehören aber nicht nur Lesungen, etwa von Silke Roca, Thilo, Jan Gerken, Yücel Feyzioglu oder Harald Jüngst, sondern auch Workshops und Mitmach-Werkstätten. Eine wichtige Rolle spielt laut Annegret Markstein, die Leiterin der Ikibu-Kreativwerkstätten, aber auch das Theaterprogramm. Dazu gehört das Figurentheaterstück „Pippi Langstrumpf“ des Mülheimer Wodo-Puppenspiels sowie das Stück „Kleine Menschen – große Helden“ des Kom’ma-Theaters aus Rheinhausen. Eine Märchenerzählerin wird in Wanheimer-ort und Neumühl gastieren.