Beeck. . Gerade mal in der Grundschule, und doch schon ein eigenes Buch geschrieben – dass muss den Kindern von der Färhrmannschule erstmal jemand nachmachen. Stolz stellten sie ihr neues Bilderbuch jetzt vor.

Am meisten Spaß gemacht hat mir das Einsprechen der Texte“, erzählt Erdal. Zusammen mit seinen Mitschülern hat der Viertklässler im letzten Schuljahr ein eigenes Bilderbuch mit Audio-CD gestaltet. „Die Kinder haben die Texte selber geschrieben, die Bilder fotografiert und ausgemalt“, erzählt die Klassenlehrerin Ines Plappert. Das Buch ist Teil ihrer Studien-Abschlussarbeit an der Universität.

Vier Monate lang hat sie mit zwei Klassen daran gearbeitet. Asli Can Ayten, die Türkischlehrerin der Schule war auch beteiligt, denn das Bilderbuch ist dreisprachig. Alle Texte stehen untereinander in Deutsch, Englisch und Türkisch; die Verben sind unterstrichen, damit man die Sprachen besser vergleichen kann.

Das Buch ist für Kindergartenkinder gedacht. Wir wollten ihnen zeigen, was man in der Schule so macht“, erklärt Frau Plappert. „Natürlich ist es auch schön, weil man es Verwandten und Eltern zeigen kann, auch wenn die kein Deutsch sprechen“, fügt sie hinzu. Das hat die Grundschülerin Adriana auch gleich gemacht. „Meine Eltern waren richtig stolz“, erzählt sie. „Ich bin auch auf einem Bild drauf, hier mit meiner Freundin Angelina“, sagt sie und blättert begeistert in dem Heft.

Die Fotos im Buch sind mit einem Computerprogramm so umgewandelt worden, dass sie aussehen wie Bleistiftzeichnungen. So konnten die Schüler die Bilder von Klassenräumen, der Schule und Freunden mit Buntstift ausmalen. Für die Grundschüler ist es besonders schön, die fertigen Bücher in der Hand zu haben. Gemeinsam lesen sie im Unterricht mit, während die CD im Hintergrund spielt - den Lesefinger konzentriert am der richtigen Zeile. „Manchmal habe ich Fehler beim Vorlesen für die CD gemacht“, gesteht Erdal. „Insgesamt habe ich meine Stelle acht mal gelesen, das war anstrengend“.

Auch Frau Plappert sind beim Einsprechen der Texte Fehler aufgefallen. Viele Kinder Verschlucken die Endungen, meint sie. Sie lesen dann: „Alle Kinder brauchen ein Schultornister.“ Das fällt erst beim genauen Hinhören auf. Die Aufnahme war also auch hilfreich, um die kleinen Lesefehler zu entdecken, die man normalerweise nicht hört.

Ich glaube das Buch hat bei vielen Kindern das Interesse am Englischen geweckt“, meint die Klassenlehrerin. Cameron kann das nur bestätigen: „Ich hab den englischen Text gemacht, das war gar nicht schwer“, erzählt er. Frau Ayten glaubt, dass es eine wichtige Erfahrung war, sich selbst und die anderen Kinder in den verschiedenen Sprachen sprechen zu hören: „Das fördert die Sprachvielfalt und die Kinder können stolz auf ihre Wurzeln sein.“ Bei der Entstehung der Bücher hat auch der Förderverein der Fährmann-Schule kräftig mitgewirkt. So konnten 250 Exemplare des Buches gedruckt werden.