Duisburg. . Zum dritten Mal in diesem Jahr sind die Duisburgerinnen und Duisburger aufgerufen, Besen und Müllsack in die Hand zu nehmen und die Stadt an vielen Ecken zu säubern. Beim Auftakt des Frühjahrsputzes im Herbst musste sich OB Sören Link Klagen über Dreck anhören.
Es ist wahrlich nicht die Zeit für einen Frühjahrsputz, aber auch zu Herbstbeginn ist eine Aufräumaktion in der Stadt willkommen. Bis zum 27. September sind die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, sich mit Unterstützung des Vereins Offensive für ein sauberes Duisburg und den Wirtschaftsbetrieben zu engagieren.
Manfred Osenger, im Vorstand des Vereins und Mitbegründer des Projekts, betont nicht nur die unmittelbaren und offensichtlichen Resultate der Säuberungsaktion. „Wir fangen mit unserer Arbeit gerne schon früh an, also im Kindergarten“, erklärt Osenger. Die Offensive kommt mit leuchtenden Westen, Mülltüten, Greifern und Handschuhen vorbei, die Kinder sind dann eifrig bei der Sache. „Wenn sie dann mit der Aktion fertig sind“, erzählt Osenger, „und der eigene Vater irgendwo eine Kippe in die Landschaft wirft, wird er sicher darauf hingewiesen.“ Die Arbeit der Wirtschaftsbetriebe können die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt nicht übernehmen, aber so werden sie für ihre Umwelt sensibilisiert.
Rund 2000 Menschen helfen mit
Rund 2000 Menschen werden in dieser Woche wieder pickend und fegend durch ihre Nachbarschaft ziehen. „Im Dichterviertel in Hamborn zum Beispiel ist immer ein Schwerpunkt, da haben sich zwei ganze Schulklassen angemeldet“, berichtet Osenger. Auch Bürgervereine beteiligen sich, Sportlerinnen und Sportler – „wir unterstützen jeden dabei“.
Gestern rüstete die Offensive für ein sauberes Duisburg die SPD in Friemersheim aus, hier wollte der Schirmherr der Aktion, Oberbürgermeister Sören Link, selbst den Startschuss geben. Auch der Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff war gekommen, um im Bezirk von Ratsherr Rainer Schütten zum Besen zu greifen. Von einer Werbeveranstaltung der Sozialdemokraten konnte dennoch keine Rede sein. Dafür sorgte der Besuch von Mehmet Yeniay. Gegenüber seiner Firma – eben an dem gerade von den Politikern bevölkerten Bereich – stehen am Wochenende zahlreiche Lkw. Die Fahrer verbringen hier die freien Tage bis zur nächsten Tour, hinterlassen Müll auf der unbebauten Logport-Fläche.
„In Gewerbegebieten haben wir eigentlich nichts zu suchen“
Für Yeniay und seine Kunden keine schönen Aussichten. „Einen Monat lang habe ich das dokumentiert und mich beschwert, mein Nachbar macht das seit sechs Monaten. Letzte Woche kamen dann endlich Wagen und hier wurde aufgeräumt. Vor drei Tagen wurden sogar Mülltonnen aufgestellt“, berichtete Yeniay. „Jetzt weiß ich auch, warum.“ Bischoff und Link schienen peinlich berührt, fanden aber noch einige Zigarettenstummel auf dem Boden, die sie aufheben konnten. Wären sie einige Tage früher gekommen, das belegen Yeniays Fotos, hätten sie statt der kleinen Greifer Schüppen mitbringen müssen.
„Ich gehe lieber in Wohngebiete“, unterstrich Manfred Osenger schließlich noch mal den Sinn der Offensive für ein sauberes Duisburg. „In Gewerbegebieten haben wir eigentlich nichts zu suchen.“