Beeck. . Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann säuberte gemeinsam mit anderen Lokalpolitikern das Umfeld des mittlerweile fast berüchtigten Beecker Hallenbads. Silberstreif am Horizont: Ein Investor hat inzwischen ein Kaufangebot fürs Gelände vorgelegt

Eine junge Frau steht auf dem Parkplatz des leerstehenden Beecker Hallenbads und raucht genüsslich eine Zigarette.

Sie trägt eine neongelbe Warnweste von der „Offensive für ein sauberes Duisburg“ und eine Sonnenbrille auf dem Kopf. Arbeitshandschuhe liegen auf ihrem Autodach. Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann (SPD) wartet auf die Bezirksvertreter, um rund um das Bad an der Flottenstraße ordentlich sauber zu machen.

Seit Jahren schon beschweren sich die Beecker über den Müll, der dort in den Büschen liegt, und auch die Parteien streiten regelmäßig darüber, wie man das Problem lösen kann. Anwohner und CDU hatten zuletzt gefordert, die Zufahrtsstraße zum Parkplatz zu sperren, konnten sich aber nicht durchsetzen. So bleibt das Hallenbad noch immer ein Zankapfel. „Die Aktion heute ist natürlich nur ein Symbolakt. Aber nur auf dem Sofa sitzen und motzen, ist einfach. Wir packen stattdessen lieber an“, sagt Stürmann.

Sieben Lokalpolitiker packen an

Als Unterstützung kommen zwar längst nicht alle Bezirksvertreter, aber immerhin helfen fünf weitere Sozialdemokraten und Dr. Detlef Feldmann (Linke) mit. Sie machen jedoch große Augen, denn über den Parkplatz weht nur ein einsames Trinkpäckchen und der aufgestellte Mülleimer ist auch gut gefüllt – sie alle hatten mehr Unrat, sogar etliche wilde Müllkippen erwartet. Dennoch schlagen sich die Politiker in Zweierteams mit Greifzangen und Müllbeuteln in die Büsche und sammeln vor allem leere Flaschen und Bonbonpapiere auf.

„Ich bin überrascht“, sagt SPD-Ratsherr Herbert Eickmanns, „es gab großen Popanz, dass hier überall ein Schweinedreck liegt. Noch haben wir aber keinen gefunden.“ Die Sozialdemokraten sind von anderen Duisburger Ecken viel schlimmere Anblicke gewohnt. Letztlich füllt die siebenköpfige Reinigungstruppe in rund zwei Stunden nur sieben Säcke, findet neben „Partymüll“ aber auch Bauschutt, ausrangierte Rasenmäher und Ölkanister. Doch die Ausbeute bleibt bis zum Schluss hinter den Erwartungen zurück. „Als wir beim Drakerfeld aufgeräumt haben, da haben wir viel mehr Müll entsorgt“, sagt Heinz Wiesner, der damals nicht bloß Flachmänner und Verpackungen im Gebüsch fand, sondern sogar Büstenhalter.

Das Müllproblem am Hallenbad könne aber bald erledigt sein, sagt Eickmanns. Nicht wegen der Aufräumaktion am Wochenende, sondern weil er kürzlich mit einem Investor vor Ort gewesen sei. „Ich weiß verbindlich, dass ein schriftliches Kaufangebot für das Gelände vorliegt.“ Eine Wohnungsbaugesellschaft, so der Ratsherr, möchte an der Flottenstraße bauen, sowohl für junge Familien als auch behindertengerecht für Senioren. „Die Verhandlungen mit der Stadt laufen noch“, doch bislang sehe alles vielversprechend aus.