Duisburg. Als Kind hat Kai Magnus Sting gerne gelesen, in Deutsch eine Vier kassiert, nun ist er stolz auf sein neues Buch:„Immer ist was, weil sonst wär ja nix.“ Bei dem Kabarettist ist gerade viel. Er bereitet seinen 20. Bühnengeburtstag vor – und dann gibt es noch ein Live-Hörspiel mit Pastewka.
„Immer ist was, weil sonst wär ja nix“: Bei Kai Magnus Sting ist gerade ziemlich viel. Er hat ein neues Buch mit eben jenem Titel geschrieben, inszeniert bald mit Bastian Pastewka ein Live-Hörspiel – „ich spiele den legendären Scotland Yard-Chef Sir Graham Forbes, einen zwielichtigen bulgarischen Nachtclub-Besitzer und eine Boutique-Inhaberin, das macht großen Spaß“ – und feiert im kommenden Jahr den 20. Bühnengeburtstag. Zu dem Festabend im Stadttheater hat er bereits Jochen Busse, Fritz Eckenga, die „Götz Alsmann“-Band, Henning Venske und Jochen Malmsheimer eingeladen. „Das wird ein irrsinnig langer Abend. Wir fangen um halb acht abends an und die Leute sind zum Brunch wieder zu Hause.“
Schon als Kind ist Sting immer mit einem Buch unterm Arm gesichtet worden. Auf Tour besucht er vor Vorstellungen sämtliche Buchhandlungen, möglichst die kleinen. „Da komm’ ich in der Stadt an.“ Oder wenn er in einem „Omma-Café bei lecker Kuchen“ sitzt. „Neulich habe ich ein Ehepaar beobachtet – sie unterhielten sich, zwischendurch musste die Frau aufs Klo. Als sie wiederkam, betrachtete sie ihren Mann und sagte: ,Du müsstest dich mal von hinten sehen.’ Da hat’s bei mir Klick gemacht, das war ein super Satz.“ 33 solcher alltäglichen Katastrophen hat Sting („In Deutsch hatte ich immer ne Vier“) in seinem Buch auf 267 Seiten notiert.
Sting ist ein alter Hase
Nicht alles, was er aufschnappt, verarbeitet er zu einem Gag. Als zu Hause neulich mal die Küche umgeräumt wurde, war es aber soweit: Die Tupperschüssel stand immer unten rechts. Jahrelang. Irgendwann räumte die Freundin auf, schmiss die Thermoskanne von oben links weg, und stellte dort die Tupperschüssel hin. „Da stehst du als Mann da, starrst auf den leeren Fleck unten rechts, hoffst, dass die Schüssel wiederkommt, denn sie stand dort doch gut.“ Männer verstehen ihn. Er versichert allerdings: „Diese Stücke sind von tiefer Liebe geprägt.“
Mit 36 Jahren ist Sting bereits ein alter Hase, Kabarettist alter Schule zudem. Schon als Schüler stand er auf der Bühne, als Student kannte er mehr Veranstaltungshäuser als Hörsäle. Verbogen hat er sich nie. Einmal brauchte er ein neues Management. Eine Branchengröße wollte ihn unter Vertrag nehmen, ihm aber gleichzeitig vorschreiben, dass er doch bitte Kontaktlinsen statt Brille, T-Shirt statt Anzug tragen sollte. „Das bin ich aber nicht. Man muss authentisch sein. Also habe ich abgelehnt.“ Er ging seinen Weg, probierte aus, schauspielerte in Gerburg Jahnkes „Pommes“, sprach Hörspiele ein. Auf die Auftritte mit Pastewka freut er sich besonders. Die beiden verbindet die Liebe zur Komik, zu alten Filmen und Hörspielen. „Pastewka ist überzeugt, dass wir eigentlich Zwillinge sind und bei Geburt getrennt wurden.“