Duisburg. . Zu groß, zu dick, zu alt: Viele Duisburger fürchten sich um die Gesundheit ihrer Bäume und wollen diese zum Schutz ihrer Gebäude vorsorglich fällen. Nach dem Sturmtief Ela wurden 150 sogenannte “Angstanträge“ gestellt. Bisher wurden in der Stadtverwaltung aber alle Anträge abgelehnt.

Sturmtief Ela hat Duisburger Hausbesitzer das Fürchten gelehrt. Die Stadt zählte nach dem Unwetter 150 so genannte „Angstanträge“ zur Fällung von Bäumen, wie es in einer aktuellen Vorlage für den Umweltausschuss heißt. Zu groß, zu dick, zu alt, um einem weiteren kräftigen Sturm standzuhalten, glauben die Hausbesitzer und wollen ihre Bäume nun vorsorglich fällen lassen, um ihre Gebäude zu schützen.

Doch die Duisburger Baumschutzsatzung lässt eine solche vorsorgliche Fällung nicht zu, wenn der Baum gesund ist. Deshalb, so schreibt es die Verwaltung, wurden alle Anträge konsequent abgelehnt, wenn keine Schäden oder Beeinträchtigungen an den Bäumen festzustellen waren. Eine Ausnahme sind Nadelbäume. Hier gilt zwar auch die Baumschutzsatzung, allerdings gibt es ein vereinfachtes Verfahren, weil Nadelbäume als ökologisch nicht so wertvoll gelten.

Anträge abgelehnt

Der Nadelbaumbesitzer muss die Fällung bei der Stadt beantragen, doch diese wird automatisch genehmigt. Es findet keine Vor-Ort-Überprüfung statt. Der Baumbesitzer kann fällen, sobald er den Bescheid erhält, und muss lediglich einen Ersatzbaum pflanzen. Etwa 50 Nadelbäume wurden der Stadt nach Orkan „Ela“ zum Fällen gemeldet. Insgesamt werden pro Jahr etwa 1500 Fällanträge bei der Stadt gestellt.

Derweil versucht die Stadt auf ihren Flächen immer noch, die Folgen die Sturms zu beseitigen. Das hat Auswirkungen auf das Grün im gesamten Stadtgebiet. Weil Wald (750.000 Euro), Straßenbaum/Grünanlagen (410.000 Euro) und Friedhöfe (385.000 Euro) so viel Geld verschlingen, muss an anderer Stelle gekürzt werden. Nach derzeitigem Stand sind die Mittel zur Regelpflege für 2014 komplett ausgeschöpft.

Schäden erst in zwei bis drei Jahren beseitigt

Das Land zahlt Duisburg kein Geld aus dem Sturmopfer-Topf. Also wird bei der Pflege von Parks etc. gespart werden müssen. Standards, also wie oft beispielsweise ein Rasen gemäht wird, werden abgesenkt werden müssen, um mit dem vorhandenen Geld auszukommen, welches im Haushalt festgeschrieben ist.

Gleichzeitig wird die Beseitigung der Sturmschäden auf den städtischen Anlagen zeitlich gestreckt. Die Stadt spricht von zwei bis drei Jahren, bis die Schäden von „Ela“ beseitigt sein werden. Geld aus der sogenannten „forstlichen Förderung“ will die Stadt in Rücksprache mit dem Regionalforstamt Ruhrgebiet in den nächsten Tagen beantragen, doch eine Bewilligung ist noch nicht abzusehen.