Duisburg.. Die Teams des städtischen Forstbetriebs beseitigen immer noch die durch den Sturm verursachten massiven Schäden im Duisburger Stadtwald. Die schlimmsten Gefahrenstellen sind laut Stadtförster Axel Freude beseitigt. Das Waldzutrittsverbot könnte am nächsten Dienstag aufgehoben werden.

Da liegt sie nun. Zerstückelt per Motorsäge in ihre Einzelteile. Einst ragte diese fast 30 Meter hohe und 125 Jahre alte Sumpfeiche majestätisch in den Himmel über dem südlichen Teil des Stadtwaldes in Großenbaum. Jetzt liegt sie am Boden, wird von fleißigen Helfern des städtischen Forstbetriebs für den Abtransport vorbereitet. Gefallen ist das Prachtexemplar, als Sturmtief „Ela“ am Pfingstmontag auch weite Teile von Duisburg mit voller Wucht traf – und verwüstete. Mehr als drei Wochen später laufen die Aufräumarbeiten noch immer. Die WAZ wagte sich mit hinein in den nach wie vor gesperrten Wald.

Treffpunkt mit Stadtförster Axel Freude ist der Walderbenweg. Am östlichen Ende führt er direkt hinein in den Grüngürtel, der hier die Sechs-Seen-Platte umgibt.„Eigentlich gilt bis nächsten Montag noch offiziell ein Waldzutrittsverbot. Die meisten Bürger halten sich aber leider nicht daran“, sagt Freude verärgert. Wie zum Beweis kommen etliche Spaziergänger, Freizeitsportler und die größte Gruppe der Verbotsignoranten entgegen: die Hundebesitzer. Auf ihr Fehlverhalten angesprochen, geben sich zwar alle einsichtig, geändert wird die Route für die Runde mit dem Vierbeiner aber nicht. „Wo sollen wir denn sonst hin?!?“ Das klingt aber nicht nach Frage, sondern nach Pochen auf übliche Gewohnheiten.

Die Gefahr droht von oben

Durch den vielbevölkerten Wald folgen wir dem Schrei der Motorsägen und treffen schließlich auf ein vierköpfiges Team. Forstwirt Marc Hertrampf macht sich mit Schutzhelm und Sicherheitsschuhen ausgestattet an sein knatterndes Werk. Genau wie seine baumschneidende Kollegin Nadine Gottschalk und Christian Franken. Der 36-jährige Buchholzer sitzt seinerseits am Steuer eines so genannten Forstspezialschleppers. Der ist 13 Tonnen schwer und sieht aus wie ein mächtiger Traktor. Mithilfe seiner Zugkraft können auch die am wildesten ineinander verkeilten Haufen umgestürzter Bäume wieder entzerrt werden. Ihr Chef, der Forstwirtschaftsmeister Christoph Siepmann (44), begutachtet um die Ecke schon die nächsten Giganten, aus deren Kronen abgebrochene Äste herunterzufallen drohen.

UnwetterSchlimmste Gefahrenstellen sind beseitigt

„Wir haben schon eine Menge geschafft und die schlimmsten Gefahrenstellen beseitigt, es liegt aber noch reichlich Arbeit vor uns“, ordnet Freude ein. Auf der rund zehn Quadratkilometer großen Fläche des Stadtwaldes seien einige Tausend Bäume schwer beschädigt oder zerstört worden, nennt er erschreckende Zahlen. Der Gesamtschaden, inklusive Personal- und Materialaufwand, liege allein hier bei 500.000 Euro. Das haben Freude und sein Stadtförster-Kollege Stefan Jeschke ausgerechnet.

Jeden Morgen um halb sieben beginnen die Waldaufräumer derzeit ihre Schicht. Überstunden gehören zum Dienstalltag. Und wenn ab nächsten Dienstag der Stadtwald wohl auch offiziell wieder betreten werden darf, mahnt Förster Freude: „Auch weiterhin sollte sich niemand abseits der befestigten Wege aufhalten.“ Denn die gefallenen Baumriesen, sie bleiben gefährlich.