Duisburg. . Erwischt: Streifenwagen, die unerlaubt über durchgezogene Linien fahren oder in der Fußgängerzone gegen die Fahrtrichtung zum Geldautomaten. Und Beamte, die im Halteverbot vor der Pommesbude parken. Das ramponiert das Ansehen, Polizisten sind ja Vorbilder. So sieht es auch Duisburgs Polizeisprecher.
Die Polizei soll nicht nur Freund und Helfer sein – sondern auch Vorbild. „Der ein oder andere Kollege hat das noch immer nicht begriffen“, räumt Polizei-Pressesprecher Ramon van der Maat nach jüngsten Patzern ein.
So wurden unlängst Streifenwagenbesatzungen dabei erwischt, dass sie an der Buchholzer Wache verbotener Weise über durchgezogene Linien die Abkürzung nehmen. Bei schnellen Dienst-Einsätzen mag das gestattet sein, nicht aber bei der normalen Fahrt zur Wache.
Polizist macht private Besorgung mit Blaulicht
Nun der nächste Fall: Da hat ein WAZ-Leser fotografisch festgehalten, wie ein Streifenwagen in Neudorf mit Warnblinklicht gegen die Fahrtrichtung in die Fußgängerzone der Oststraße einbog, vor einer Bank hielt und nach wenigen Minuten wieder davonfuhr. Ein Einsatz? Nein — privater Bankgang eines Beamten. Immerhin, einer der Duisburger Polizeitruppe war nicht der „Übeltäter“, denn ein Kennzeichenabgleich ergab, dass die Streife aus Düsseldorf kam.
Doch der schlechte Eindruck bleibt. Ohnehin hatte van der Maat seine Kollegen in einer Rundmail erst vor kurzem an die Vorbildfunktion der Beamten erinnert. Vor der Pommesbude im Halteverbot stehen oder ähnliche Beschwerdefälle geht gar nicht und bringt erwischten Kollegen einen Anpfiff ein. Nach einer Studie des Beamtenbundes zum Ansehen des öffentlichen Dienstes liegen Polizeibeamte auf einem guten 4. Platz. „Dieser positive Eindruck, auf den wir stolz sein können, ist schnell ruiniert, wenn wir uns unserer Vorbildfunktion nicht bewusst sind“, mahnt van der Maat und schickt das „Sünderbild“ jetzt an die Düsseldorfer Kollegen.