Duisburg. . Der verregnete Sommer 2014 sorgt für sehr enttäuschende Bilanzen. Das Freibad Homberg verliert im Vergleich zum Vorjahr mehr als die Hälfte seiner Badegäste. Auch die meisten anderen Bäder müssen erhebliche Verluste hinnehmen. Ohne finanzielles Polster sehe es für mach ein Freibad düster aus.

In der vergangenen Woche lachte ausnahmsweise mal wieder die Sonne am Himmel über Duisburg. Doch auch die paar schönen Stunden konnten die Bilanzen der Freibäder nicht mehr retten. Die Betreiber, ob Stadt oder Vereine, erlebten einen Einbruch bei den Besucherzahlen. Am härtesten traf es das Freibad Homberg, das mehr als eine Halbierung seines Vorjahresresultats erlebte: Statt 44.063 Badegäste in 2013 lösten in diesem Sommer (Stand: Mitte August) nur 20.887 Wasserratten ein Ticket. „Das ist ein schlechtes Ergebnis, das allein dem Wetter geschuldet ist“, erklärte Jürgen Dietz, Betriebsleiter von Duisburg-Sport.

Das Freibad an der Schillerstraße in der Homberger Siedlung In den Haesen war wegen Sparvorgaben für die hoch verschuldete Stadt Duisburg zwischenzeitlich von der Schließung bedroht. Doch die Homberger Bevölkerung wehrte sich gegen diese Pläne. Und dank des bürgerschaftlichen Engagements und des Einlenkens der Lokalpolitik konnte das Bad gerettet werden.

Existenz noch nicht in Gefahr

„Schade ist nur, dass der Kampf der Bürgerschaft um ihr Bad in diesem Sommer vom Wettergott nicht belohnt wurde“, so Dietz. Wegen der verhagelten Bilanz werde aber nicht sofort wieder die Existenzfrage für dieses Freibad gestellt. „Dort wird auch im nächsten Sommer wieder geschwommen“, so Dietz. „Hoffentlich dann aber wieder mit mehr Badegästen.“ Geplantes Schließungsdatum für diese Saison ist Sonntag, 7. September.

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Im Gegensatz dazu verzeichnete das ebenfalls von Duisburg-Sport betriebene Allwetterbad Walsum (Scholte-Rahm-Straße 16) ein leichtes Besucherplus – von 36.251 auf 38.425. Diese Steigerung erklärt Dietz mit der Möglichkeit, bei schlechtem Wetter aus dem Frei- ein Hallenbad zu machen. Zudem habe sich die neue Rutsche als Publikumsmagnet erwiesen.

Rücklagen für schlechte Sommer

„Auch wir sind sehr enttäuscht“, sagte Frank Skrube, 1. Vorsitzender der DJK SV Poseidon, die das Freibad Wolfssee betreibt. Knappe 35.000 Besucher wurden dort gezählt. In den zwei vorherigen Sommern waren es laut Skrube jeweils knapp 60.000. „Wir haben in diesen zwei guten Jahren Rücklagen bilden können“, so Skrube. Dass dieses Schaffen eines finanziellen Polsters Sinn macht, hatte sich nach dem Katastrophen-Sommer 2011 gezeigt, als nur 15.000 Gäste zum Wolfssee kamen – das schlechteste Resultat aller Zeiten. Bisheriger Bestwert: knapp 100.000 Besucher (2003).

Trotz zuletzt vereinzelter Sonnentage ist das Freibad Wolfssee dicht. „Wir sind aber flexibel“, so Skrube. Das heißt: Sollte der Sommer nun noch einmal mit Temperaturen von über 25 Grad zurückkehren, wird sofort wieder geöffnet. „Wir hatten 2012 an einem Wochenende Mitte September mal 4000 Besucher hier“, erinnert sich Skrube. Mal sehen, wie oft sich die Sonne in diesem Monat zeigt.

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Am Sonntag schließen die Freibäder in Duisburg

Auch das Freibad Großenbaum hat schon seine Pforten geschlossen. „Aber auch wir können kurzfristig wieder öffnen“, sagte Jürgen Dorloff (75), Vorstandsmitglied des Trägervereins Freizeitanlage Großenbaum. Zwischen 20.000 und 30.000 Badegäste kämen in einem normalen Jahr zur Anlage an der Buscher Straße. „Diesmal waren es nur rund 15 000“, sagt die Geschäftsführerin Elke Hellenbrandt. Nur 10.000 statt wie im Vorjahr 17.000 Besucher zählte das Freibad Kruppsee an der Bachstraße in Friemersheim. Hier kann die Öffentlichkeit derzeit noch täglich ab 14 Uhr und bis 19.30 Uhr schwimmen. Geplanter Schließungstermin ist auch hier der 7. September. „Zuletzt kam nur unser Stammpublikum“, sagte Badaufsicht Sarah Kröger. „Die ziehen aber bei jedem Wetter hier ihre Bahnen.“ Und sei der Sommer auch noch so verregnet wie dieser.