Duisburg. Entweder schwülwarm mit Unwetterwarnung, oder schlicht und ergreifend zu kühl. Der Sommer 2014 verhagelte den Duisburger Freibädern die Besucherbilanz. Besonders drastisch ist der Einbruch im Homberger Kombibad. Hier lag die Zahl der Badegäste um 50 Prozenz niedriger als 2013.
„Oh sole mio...“ Diesen Gesang haben die Freibadbetreiber in Duisburg in diesem Sommer bestimmt häufiger angestimmt, um die Sonne zu locken. Denn so richtig Sommer, wie er früher einmal war, war das nicht, was uns dieses Jahr geboten hat. Entweder schwülwarm mit Unwetterwarnung, oder schlicht und ergreifend zu kühl, wie in den letzten Tagen. Dementsprechend fallen die Zahlen aus.
Viel weniger Gäste im Kombibad
Besonders drastisch ist der Einbruch am Homberger Kombibad. Nur 20 887 Gäste verirrten sich in den Westen der Stadt. Weniger als die Hälfte der Gästezahl 2013, wo noch 44 633 Badefreunde gezählt wurden. Etwas anders sieht es im Allwetterbad in Walsum aus. Hier steigerte sich die Besucherzahl von 36 251 auf 38 425. Aber das liegt an dem Dach, das man über dem Becken schließen kann. Heißt ja schließlich deswegen „Allwetterbad“. Von 92 Betreibstagen blieb das Dach an 48 Tagen geschlossen. Echtes Freibaden geht irgendwie anders.
„Für das Freibad brauchen wir heiße Tage.“ Diese Binsenweisheit kennt Frank Skrube seit Jahren. Sein DJK Poseidon betreibt das Freibad Wolfssee und er hat ungefähr sechs richtig heiße Tage gezählt: „Da waren dann zwischen 2500 und 4000 Gäste im Bad. Alles andere davor und danach war durchwachsen.“ Etwa 35 000 Gäste waren am Wolfssee, keine fürchterlich schlechte Zahl, aber toll geht anders.
Höhepunkt war der Juli
Er geht von einer schwarzen Null aus, da der Freibadbetrieb den Hallenbadbetrieb in Neuenkamp querfinanzieren muss. Aber, das sagt er auch ganz offen, die schwarze Null steht nur, weil sich die Sparmaßnahmen, die der Verein vor zwei Jahren eingeleitet hat, langsam bezahlt machen. Geld zurücklegen für schlechtere Zeiten, ist nach dieser Saison nicht drin. Es sei denn, die letzten August- und ersten Septembertage überraschen noch einmal richtig.
Auch der SV Rheinhausen ist mit dem Sommer nicht zufrieden. Als Betreiber des Freibads Kruppsee zählte der Schwimmverein in diesem Jahr 10 000 Gäste. Im letzten Jahr waren es noch 17 000. Am besten lief es im Juli, so Vereinssprecher Jörg Paeßens, Mai und August liefen dagegen ganz schlecht. „Wir können die Kosten in diesem Jahr nicht decken“, weiß Paeßens bereits jetzt: „Da werden wir an die Rücklagen ran müssen.“ Bis zum 30. August bleibt das Freibad auf jeden Fall geöffnet, weil dann das Vereinsfest stattfindet. Ob der SV Rheinhausen danach noch den Badebetrieb aufrecht erhalten wird, entscheidet allein Petrus.