Dach des Duisburger Hauptbahnhofs wird erst 2017 erneuert
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Duisburg. . Am Hauptbahnhof in Duisburg hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan, das leidige Dach bleibt allerdings ein Problem. 2017 wurde der Termin für den Baubeginn genannt, der den desolaten Zustand beheben soll. Erste bauvorbereitende Maßnahmen sollen 2016 vorgenommen werden
Lange Wege durch den Tunnel zu den Gleisen und keine Verbindung im selben Gebäude zur U-Bahn sind weitere Klagen von Bahnkunden, die immer wieder zu hören sind. Abhilfe ist in diesen Fällen allerdings nicht in Sicht. Denn der Zugang zu den Gleisen von der Empfangshalle aus unterquert eine Reihe von lebhaft genutzten Güterzuggleisen, wie es sie an anderen Hauptbahnhöfen nicht gibt. Wohl aber an einem Eisenbahnknotenpunkt wie Duisburg. Zugute halten kann man der Bahn aber, dass der 212 Meter lange Tunnel ab 2010 grundlegend renoviert wurde und sich jetzt heller und behindertenfreundlicher präsentiert. Die Empfangshalle kann sich schon seit Ende 2009 wieder sehen lassen, von Zwischendecken befreit und ebenfalls deutlich heller geworden.
Und die Verbindung zur U-Bahn? Geht nicht wie anderenorts durchs Bahnhofsgebäude, sondern über die Bahnsteige zur Verknüpfungshalle im Zuge Königstraße/ Mülheimer Straße. Für Auswärtige vielleicht befremdliche, für regelmäßige Nutzer aber unproblematisch, zumal auch die Busse quasi am Ende der Bahnsteige halten.
100.000 Menschen steigen täglich ein, um oder aus
Bleibt das Problem des leidigen Daches über den Gleisen und das lange Warten auf ein bisschen Wetterschutz beim Warten auf den Zug. Desolat ist die Bahnhofshalle schon lange, Netze schützen Reisende vor eventuell herabfallenden Dachelementen, und im November 2008 ließ Sturm „Irmela“ Teile der Überdachung durch die Luft wirbeln, der Hauptbahnhof musste für Stunden gesperrt werden.
Neues Dach für den Hbf
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Vier Jahre später stellte die Bahn dann endlich den lang ersehnten Neubau der Überdachung über zwölf Gleise in Aussicht. 2017 wurde als Termin für den Baubeginn genannt, die Bauzeit auf drei bis vier Jahre kalkuliert. Kosten sollte es nach damaligen Berechnungen 120 Mio Euro. Daraus sind nach aktuellen Angaben der Bahn schon 150 Mio Euro geworden. Es ist aber auch ein komplexes Vorhaben: 100.000 Menschen steigen täglich ein, um oder aus. 700 Züge laufen im Hauptbahnhof ein. Der Umbau soll „unter dem rollenden Rad“ erfolgen, erklärte Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann gestern. Das heißt: Schon vor dem ersten Hammerschlag muss jede Baumaßnahme mit dem Fahrplan abgestimmt werden. Und nicht nur das: Zeitgleich will die Bahn auch den Dortmunder Hauptbahnhof umbauen, was weiteren Koordinierungsbedarf für die wohl vierjährige Bauzeit erfordert.
Elegant, leicht und locker wirkendes wellenförmiges Dach
„Der Fokus von I.SBP liegt auf den referenzgebenden Projekten, die die Basis für die zukünftigen Standards der Bahnhöfe im System der DB prägen sollen.“ Das hört sich etwas verquast an, lässt aber hoffen. denn so umschreibt die Deutsche Bahn die Aufgabe ihres eigenen Architekturbüros, das für den Neubau der künftigen Gleishalle verantwortlich zeichnet und offenbar Großes vorgegeben bekommen hat.
Tatsächlich sind die bisher gezeigten Animationen eines elegant, leicht und locker wirkenden wellenförmigen Daches über Gleisen und Bahnsteigen mit gläsernem Abschluss an der Neudorfer Seite architektonisch eines Großstadtbahnhofs würdig. Teurer als zuvor kalkuliert wird’s unter anderem, weil bisher die Oberleitung am Dach befestigt war. Das soll bei der neuen Halle anders werden. Erste bauvorbereitende Arbeiten will die Bahn bereits im Jahr 2016 durchführen.
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