Duisburg. Seit zwanzig Jahren unterstützen Bürger den Tierpark, indem sie mit einer Patenschaft die Futterkosten für ein Tier ihrer Wahl übernehmen. Im letzten Jahr brachte das eine Rekordeinnahme von 125 000 Euro. Am Samstag waren die Förderer wieder zum traditionellen Dankeschön-Fest eingeladen.
Eine große Traube von Menschen wartet im Eingangsbereich des Duisburger Zoos, das Wetter ist eher durchwachsen. Aber das scheint die besonderen Besucher an diesem Tag nicht weiter zu stören. Der Zoo hat zu seinem jährlichen Patentreffen eingeladen und glaubt man dem Zoo-Direktor Achim Winkler, ist der Ansturm in diesem Jahr so groß wie nie.
„Angemeldet sind für das Treffen über 300 Personen, das ist überwältigend“, so Winkler. Die Paten, die Futterkosten eines Tieres ihrer Wahl für ein Jahr oder länger übernehmen, sind auch dieses Jahr der Einladung des Zoos gefolgt und lassen sich von Experten über den Zustand ihrer Schützlinge informieren. Eine dieser Paten ist Gaby Lüchtenberg. Die Duisburgerin und ihr Mann haben seit etwa 2006 die Patenschaft für einen Brillenpinguin übernommen: „ Wir sind Duisburger, wir sind gerne in unserem Zoo hier und wir möchten ihn gerne unterstützen. Deswegen haben wir diese Patenschaft übernommen“, sagen sie.
Rekordeinnahme von rund 125.000 Euro
Jahr für Jahr wird der Zoo so massiv entlastet von Paten, die Futterkosten übernehmen. Im vergangenen Jahr vermeldete der Zoo eine Rekordeinnahme von 125.000 Euro. „Wir sind auf diese Fördermittel angewiesen und sind sehr dankbar, dass immer mehr Menschen Tierpaten bei uns im Zoo werden“, so Winkler.
Seit zwanzig Jahren gibt es Tierpatenschaften
1994 haben Doris Heckermann und Reinhard Frese die Tierpatenschaft im Duisburger Zoo ins Leben gerufen. Mehr als eine Million Euro an Futterkosten haben seither die über 300 Paten gezahlt.
Der Zoo lädt seine Paten jährlich zu einem Treffen ein. Bei Interesse E-Mail an tierpaten@zoo-duisburg.de.
Der Zoo lädt seine Paten jährlich zu einem Treffen ein.
In der Vergangenheit machte der Zoo durch unschöne Wortwechsel und Streitereien mit Thilo Heckermann, dem Sohn der Initiatoren für die Tierpatenschaft Doris Heckermann, auf sich aufmerksam. So kritisiert Thilo Heckermann bis heute auf seiner Internetseite den Zoodirektor mit klaren Worten. Von einem „desaströsen Einbruch der Patenschaften“ für die Herr Winkler der „Hauptverantwortliche“ sei, ist da die Rede. Doch an diesem Tag scheint zumindest nach außen hin wieder alles im Lot zu sein. Doris Heckermann ist anwesend und Achim Winkler findet bei der Eröffnung des Treffens nur warme Worte für die Initiatoren.
Die Paten, die zahlreich anwesend sind, scheinen von all dem nur wenig mitzubekommen. Die kleine Mathilda Luzar bekommt sicherlich nichts von den Querelen hinter den Kulissen mit, und das ist auch gut so. Sie hat zu ihrem vierten Geburtstag eine Giraffenpatenschaft von ihrer Tante bekommen und scheint von Bikila, dem Giraffenbullen, sichtlich begeistert zu sein.
Ob sie denn weiß ,was so ein Pate macht? „Nö“, antwortet Mathilda knapp und begutachtet weiter Bikila in ihrem Gehege.