Mit zwei Bühnenwerken im Landschaftspark Nord ist am Freitag die diesjährige Ruhrtriennale eröffnet worden. Das Kulturfestival startete mit einer ungewöhnlichen Inszenierung von Strawinskys Ballett „Le Sacre du Printemps“. Regisseur Romeo Castellucci choreographierte das „Frühlingsopfer“ ohne Tänzer. Stattdessen ließen 40 Maschinen sechs Tonnen Rinderknochenmehl ­herabrieseln und den Staub im Scheinwerferlicht tanzen. Ruhrtriennale-Intendant Heiner Goebbels inszenierte am Abend in der Kraftwerkszentrale dann die fast vergessene Oper „De Materie“ und ließ ein beeindrucktes Publikum zurück. Seit Freitag können Besucher auf dem Stahlwerksgelände außerdem die Installation „Melt“ begehen, eine Kunst-„Hüpfburg“ der besonderen Art: Auf 70 Metern Länge sind Aluminiumplatten auf Sprungfedern angebracht, die bei jedem Schritt nachgeben.

An den Orten der Schwerindustrie sei „nicht weniger als ein Kulturwunder geschehen“, sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Anschluss an die Premiere.