Duisburg. In Duisburg schließen immer weniger junge Menschen einen Ausbildungsvertrag ab. Im letzten Jahr sank die Zahl der frischen Azubis um 4,2 Prozent. Steigerungen gibt es im Handel und Sozialbereich. Die für Duisburg so wichtige Logistik schwächelt.

Dem Ausbildungsmarkt gehen die Auszubildenden verloren. Zwar nicht in den großen Mengen, aber nach und nach. Landesweit ist die Zahl der Auszubildenden seit fünf Jahren rückläufig. In Duisburg waren Ende 2013 8490 junge Menschen in einer Ausbildung. Ein Minus von 4,2 Prozent im Gegensatz zum Vorjahr.

Vor allem die männlichen Auszubildenden werden weniger. Von 5592 auf 5289 (-5,4%), während bei den jungen Frauen die Zahl der Azubis von 3270 auf 3201 sank, was ein Minus von 2,1 Prozent bedeutet. Bei den neu geschlossenen Ausbildungsverträgen gab es in Duisburg im vergangenen Jahr mit 3267 ein Minus von 3,2 Prozent. Erstaunlich ist der Geschlechterunterschied. Während es 5,4 Prozent weniger männliche Azubis (19329 gab, legten die Damen (1335) um 0,2 Prozent zu.

Landesweit sank vor allem die Zahl der Auszubildenden im Handwerk mit minus 6,9 Prozent und in der Hauswirtschaft mit Minus 9,5 Prozent. Für Alexandra Konrad von der Handwerkskammer sind die Zahlen nicht so überraschend: „Wir haben während der Wirtschaftskrise kontinuierlich ausgebildet, teilweise auch über Bedarf. Es ist eine gewisse Marktsättigung eingetreten.“ Allerdings hält Duisburg mit 15,9 Prozent Minus auf dem Ausbildungssektor im Kammerbezirk die „rote Laterne“. Ende 2013 lernten in Duisburg 1737 jungen Menschen einen handwerklichen Beruf. Nur zum Vergleich 1987 bildete das Duisburger Handwerk 3493 junge Menschen auf.

Weitere Berufsausbildungen beginnen im September

Auch die bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen für die Saison 2013/14 zeigen, dass einige Berufsbereiche ihre Ausbildungsstellen verringern. Der für Duisburg so wichtige Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit bot 18,9 Prozent weniger Stellen (284) als im Vorjahr an. Auch die Neulinge für „klassische Bürojobs“ waren mit einem Minus von 16,5 Prozent bei 449 Ausbildungsplätzen weniger nachgefragt. Der Baubereich legte um 2,5 Prozent auf 162 Ausbildungsstellen zu. Noch mehr gefragt waren die Kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus mit einem Plus von 6 Prozent auf 650 Stellen und der Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung. mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 204 Stellen.

Für das neue Ausbildungsjahr, das heute beginnt, warnt der Chef der Duisburger Arbeitsagentur, Ulrich Käser, davor, die Nerven zu verlieren: „Es ist noch nicht zu spät. Auch im September beginnen noch weitere Berufsausbildungen und selbst danach gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten.“ Wichtig sei es aber für die noch unversorgten jungen Menschen, mit den Berufsberatern in Kontakt zu bleiben: „Denn nur so können auch alle sich bietenden Chancen optimal genutzt werden.“