Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist für viele junge Mütter und Väter nicht leicht. Ohne abgeschlossene Berufsausbildung fällt der Einstieg in die Arbeitswelt da gleich doppelt schwer. Mit dem Projekt TEP – „Teilzeitberufsausbildung – Einstige begleiten – Perspektiven öffnen“ will das Jobcenter jetzt jungen Eltern helfen. Seit April werden zehn junge Frauen bei der Gemeinnützigen Gesellschaft für Beschäftigung (GfB) in Marxloh auf dem Weg in eine Teilzeitausbildung begleitet. Neun der zehn Teilnehmerinnen sind alleinerziehend und nehmen die Hilfe dankend an.
Sigrund Pütz (22) ist eine von ihnen. Sie hat einen dreijährigen Sohn und berichtet von Problemen bei der Job- und Ausbildungssuche. „Obwohl viele junge Alleinerziehende qualifiziert sind, werden sie aussortiert“, sagt sie. Sie habe oft Absagen erhalten, die auf ihre Mutterrolle zurückzuführen waren. Firmen würden fürchten, dass sie öfter ausfallen könnte, weil beispielsweise das Kind krank wird. Mit dem Coaching bei der GfB und den darüber entstehenden Kontakten erhofft sie sich einen Ausbildungsplatz im Bereich des Büromanagements.
Ebenso Dorota Witkowska, die einen fünfjährigen Sohn hat: „Mit Büroarbeitszeiten lässt sich die Mutterrolle am besten vereinbaren.“ Vor der Geburt ihrer Tochter hat die 31-Jährige bereits nebenbei gearbeitet – allerdings ohne Ausbildung. Jetzt möchte sie nach einer Ausbildung eine feste Stelle antreten.
Bis die Projekt-Teilnehmerinnen einen Job haben, arbeiten sie mit Coaches hart an sich: „In dem Programm geht es vor allem darum, gemeinsam mit den jungen Frauen die eigenen Potenziale herauszuarbeiten und ihnen eine berufliche Perspektive aufzuzeigen“, erklärt Uwe Linsen, Geschäftsführer der GfB. Norbert Maul, Geschäftsführer des Jobcenters, ergänzt: „Der Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass sie eine Auszubildende bekommen, die weiß, worauf es ankommt.“
Ab August sollen die Mütter eine Ausbildung beginnen. Auch dann müssen sie allerdings nicht auf die Unterstützung der GfB verzichten. In den ersten acht Monaten der Ausbildung ist die GfB weiterhin ihr Ansprechpartner bei allen Fragen.
Linsen betont, dass Unternehmen sich gerne auch jetzt schon an die GfB wenden können, wenn sie eine Kontaktaufnahme mit den Frauen wünschen: 0203-54 42 41 73.