Duisburg. . Auf der Bahnhofsplatte wurde ausgelassen gefeiert, es gab aber auch nachdenkliche Töne. Preisträger Ralph Morgenstern : „Seid laut und kämpft für eure Rechte.“

Neben einer Schaufensterpuppe mit beeindruckendem Edding-Bart und einem Abendkleid erwarten den Besucher des Standes Mini-Salami aus der „Ist-mir-doch-wurscht-Schale“. In einem Kinderpool schwimmen aufblasbare Plastikflamingos, und so gut wie jeder Besucher bekundet unübersehbar seine Solidarität – etwa mit regenbogenfarbenen Plastikarmbändern. Die Stimmung ist ausgelassen beim Christopher Street Day (CSD) am Samstag auf der Bahnhofsplatte.

„Das nächste Lied habe ich ganz speziell für diesen Moment ausgesucht“, sagt der Pop-Rock-Sänger Ephraim Levi vor der Verleihung des Akzeptanzpreises. Zu Ehren des Preisträgers Ralph Morgenstern singt er „Love Can Build A Bridge“. Einige Besucher macht das melancholisch, andere schwenken die Arme. An den Informationsständen finden sich neben einer kunterbunten Mischung an Beratungsbroschüren auch Mindmaps zum Thema Kirche und Homosexualität, „Schwulenliebe-Zuckerwatte“ für 50 Cent oder diverse Unterschriftenlisten.

Die Regenbogenfahne fehlt

„Wir sammeln Unterschriften, weil wir uns wünschen, dass in Zukunft anlässlich des CSD auch vor dem Duisburger Rathaus die Regenbogenfahne weht, wie es in anderen Städten längst üblich ist“, erklärt Christian Karus, der Vorsitzende des Vereins „DU Gay“, der seit 2012 den Duisburger CSD organisiert. „Wir haben bisher immer eine Absage bekommen mit der Begründung, der Ältestenrat habe es abgelehnt. Warum das allerdings so ist, hat uns noch keiner gesagt. Nun hoffen wir mit den Unterschriften den Rat umstimmen zu können“, sagt Karus.

CSD in Duisburg

Foto: Fabian Strauch / WAZ FotoPool
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OB Sören Link bekam den Preis für besonderes Engagement für Gleichstellung, die
OB Sören Link bekam den Preis für besonderes Engagement für Gleichstellung, die "Brücke der Solidarität" Foto: Fabian Strauch / WAZ FotoPool
OB Sören Link bekam den Preis für besonderes Engagement für Gleichstellung, die
OB Sören Link bekam den Preis für besonderes Engagement für Gleichstellung, die "Brücke der Solidarität" Foto: Fabian Strauch / WAZ FotoPool
OB Sören Link bekam den Preis für besonderes Engagement für Gleichstellung, die
OB Sören Link bekam den Preis für besonderes Engagement für Gleichstellung, die "Brücke der Solidarität" Foto: Fabian Strauch / WAZ FotoPool
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Ephraim bedankt sich bei seinem Publikum und räumt die Bühne für Oberbürgermeister Sören Link, Preisträger Ralph Morgenstern und seinen Laudator, den Musical-Produzenten Wolfgang DeMarco. Kennen gelernt habe man sich bereits vor 13 Jahren. „Wir haben damals die selbe Rolle im Glöckner von Notre Dame gespielt. Bei Plasberg hat er sich für die Gleichberechtigung zwischen allen Menschen ausgesprochen, und bei anderer Gelegenheit hat er öffentlich gesagt, er möchte jeden heiraten dürfen, den er liebt. Für diese Einstellung und sein jahrelanges Engagement verdient er den Akzeptanzpreis.“ Überreicht wurde der „Build A Bridge Award“ dann von OB Sören Link, da er der Preisträger der ersten Verleihung im Vorjahr war.

"Seid laut und kämpft für eure Rechte“

„Wie einige von euch wissen, bin ich in Mülheim an der Ruhr geboren worden“, sagt Ralph Morgenstern. „Mein Coming-out hatte ich dort 1973, damals gab es jedoch noch keine Homosexuellen-Kneipen in meiner Stadt, daher waren wir oft in Duisburg. In der Zwischenzeit ist viel passiert, aber das ist nicht passiert, weil wir uns dezent zurückgehalten hätten, sondern weil wir laut gefordert haben“, so der Preisträger. „Auch heute müssen wir uns den Heterosexuellen gegenüber immer noch erklären, und weil wir immer noch diskriminiert werden, sind wir heute hier.“

Er sei sehr stolz, in Duisburg diesen Preis zu bekommen. „Das Motto dieses CSD ist Vielfalt, Pride, Grenzenlos – in diesem Sinne sage ich: Seid laut und kämpft für eure Rechte!“ Die Botschaft wird mit begeistertem Applaus aufgenommen.