Duisburg. Die längste Kugelbahn der Welt steht nun in Duisburg - im Kindermuseum Explorado. 1288,5 Meter ist die Bahn lang und damit gut eineinhalb Meter länger als der alte Weltrekordhalter aus Australien. Drei Monate lang war an der Bahn gebaut worden und bis zur letzten Sekunde wurde geschraubt.
Um 12.37 Uhr brandet im Explorado Kindermuseum tosender Applaus auf. Mit einem lauten „Klonk“ ist die silberne Metallkugel nach 1288,5 Metern in den aufgestellten Eimer gefallen. „Wow! Das ist einfach unglaublich“, jubelt Leiter Carsten Tannhäuser mit Tränen in den Augen. Der Weltrekord ist perfekt: Die längste Kugelbahn auf dem Globus steht nun in Duisburg.
Exakt 52 Minuten zuvor, um 11.45 Uhr, hatten Schülerin Amelie (9), Carsten Tannhäuser und Schauinsland-Reisen-Seniorchefin Doris Kassner die Murmel im zweiten Stockwerk des Museum spektakulär per Knopfdruck in die Bahn geschossen, die aus drei Teilen besteht. „Der erste Teil ist der Turm, der zweite die Holzwand und der dritte Teil ist das Finale im Untergeschoss“, erklärte Olaf Kuchenbecker vom Rekord-Institut für Deutschland, der den Versuch überwachte und abschließend den Daumen nach oben reckte.
50 Cent pro Kugel für die gute Sache
Sammeln für die gute Sache: Jeder, der im Explorado eine Kugel in die Rekordbahn schickt, spendet 50 Cent. Bis zum Rekordversuch kamen so 1244 Euro zusammen. Das Geld wurde an die Schulen mit den besten drei Beiträgen verteilt.
Eine Jury ermittelte aus den zahlreichen bunten Arbeiten der Schüler drei Gewinner: Jeweils 415 Euro gingen an die Technik-AG der GGS Im Reimel, die GGS Hochfelder Markt und die Ottfried-Preußler-Schule aus Mittelmeiderich.
Drei Monate lang war an der Rekordbahn gebaut worden. Bis zur letzten Sekunde wurde gebohrt, geschraubt und gesägt. Den Mittelteil, die Holzwand, hatten Schulen aus der Umgebung mitgestaltet. Die hölzerne Verkleidung hatten die emsigen Schüler mit Zeichnungen und Figuren verziert. Hoch im Kurs standen dabei Duisburger Sehenswürdigkeiten und Flaggen aus aller Welt.
Kurz vorm Ende des Weltrekordversuchs dann ein Schreckmoment: Eine Aluschiene war heruntergefallen und eine Probekugel aus der Bahn gefallen. „Die Aluschiene gehörte nicht zur Bahn. Sie war nur von den Bauarbeiten übrig geblieben und ein Kind hat sie dann aus Versehen heruntergestoßen. Dabei ist auch die Probekugel heruntergefallen“, klärte Tannhäuser auf. Für ein spannendes Finale sorgte der kurze Schock aber allemal. Bei jeder Kehrtwende schlugen Tannhäuser und sein Team die Hände vors Gesicht. Schlussendlich durfte ausgelassen gejubelt werden. „Duisburg ist Weltmeister“, freute sich die kleine Johanna (8). Mit rund 1288,5 Metern ist die Bahn nun gut eineinhalb Meter länger als der alte Weltrekordhalter aus Australien.