Skandal-Ruine im Duisburger Innenhafen erfolgreich verschrottet
•
Lesezeit: 2 Minuten
Duisburg. Die Rost-Ruine an der Küppersmühle im Duisburger Innenhafen ist weg. Die städtische Gebag hat das skandalträchtige Stahlgerippe des gescheiterten Museumsanbau in seine Einzelteile zerlegt und weitgehend verschrottet. Der Schlussstrich unter ein teures Abenteuer.
Es ist vollbracht: Die Rost-Ruine an der Küppersmühle ist verschwunden. Binnen zwei Monaten hat die Gebag das skandalträchtige Stahlgerippe des gescheiterten Museumsanbau am Innenhafen in seine Einzelteile zerlegt und weitgehend verschrottet.
Bis zum Ende Juni musste das Stahlskelett abgetragen sein. So hatte es die Gebag mit dem Grundstückseigentümer Ströher vereinbart. Das Kunstmäzen-Ehepaar will dort nun bekanntlich in eigener Regie einen zweiten Anlauf für einen Museumsanbau angehen. Dass die Gebag über den 30. Juni hinaus die letzten Teile des Baustellengerüstes noch abtragen muss, die Baucontainer kommende Woche wegzuschaffen sind und das Gelände noch nicht „besenrein“ ist, dürfte Gebag ohne Rügen Ströhers über die Bühne bringen können. „Wir können Vollzug melden. Was man jetzt noch sieht, ist die unterste Ebene des Baugerüstes und einzelne Schweißknotenpunkte, die für die anstehenden Gerichtsauseinandersetzungen noch eingelagert werden. Ich bin froh und zufrieden, dass wir es termingerecht geschafft haben“, erklärt Gebag-Prokurist Udo Steinke, der gestern den Oberbürgermeister informierte, und auch Ströhers bekommen jetzt ein Schreiben über die erfüllte Rückbaupflicht.
Auch im geplanten Budget ist die Gebag geblieben, versichert Steinke gegenüber der WAZ: immerhin zwei Millionen Euro. Dagegen war die Kostenexplosion des Museumsprojektes von 30 auf 70 Millionen Euro neben dem Pfusch bei den Schweißarbeiten der entscheidende Grund für das Desaster.
Beweismittel in den Rechtsstreitigkeiten
Gut zwei Monate hat der Abriss gedauert, nachdem das rund 1000 Tonnen schwere Stahlträger-Gerüst vorher komplett eingerüstet und mit Planen umfasst worden war. Ebene für Ebene hatte die beauftragte Spezialfirma dann die Träger teils auseinandergeschraubt, teils auseinandergeschnitten.
Abriss der Rost-Ruine im Innenhafen
1/20
Der weitaus größte Teil des 55 Meter langen, 17 Meter hohen und 29 Meter breiten Skeletts ging in die Verschrottung, allzu viel Erlös war für den riesigen Schrottberg auf den Tagesmärkten freilich nicht zu holen. Etliche große Schweißknotenpunkte lagert die Gebag weiter hinter Zäunen und von Sicherheitspersonal kontrolliert auf einem Grundstück. Es sind quasi Beweismittel in den Rechtsstreitigkeiten über kriminell mangelhafte Schweißleistungen, strittige Sanierungsarbeiten und Auftagsvergaben. Wegen dieser Verfahren musste das Stahlgerippe auch aufwendig in einem eigens angebrachten Tragegerüst zerlegt werden, um Verformungen zu verhindern.
Mit dem Freizug der Fläche unter den Silos der Küppersmühle zieht die Gebag den Schlussstrich unter das Museums-Abenteuer, bei dem 2011 mit dem Baustopp die Reißleine gezogen wurde. Alles in allem zahlte die städtische Wohnungsbautochter dafür 40 Mio € Lehrgeld
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.