Die Sechs-Seen-Platte ist Duisburgs Idylle von Menschenhand
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Duisburg. . Das Naherholungsgebiet Sechs-Seen-Platte im Duisburger Süden entstand aus Baggerseen. Zwischen Haubachsee und Wolfssee liegt auf einer Landzunge der Punkt mit der vielleicht schönsten Aussicht Duisburgs.
Zwischen Haubachsee und Wolfssee liegt auf einer Landzunge der Punkt mit der vielleicht schönsten Aussicht Duisburgs. 23 Meter hoch erhebt sich die Stahlkonstruktion des Aussichtsturms auf dem Wolfsberg, der mit der Sechs-Seen-Platte rundum eines gemeinsam hat: Berg und Seen in Wedau sind nicht natürlichen Ursprungs, sondern von Menschenhand gemacht.
Sumpf-Bärlapp, Zwiebelbinse, Pillen-Segge, Straußblütiger Gilbweiderich und – nicht zu vergessen – die Kuckucks-Lichtnelke wachsen am Haubachsee, und es tummeln sich dort unter anderem Baumpieper, Zauneidechsen, Blindschleichen, über 20 Libellenarten sowie sowohl Blauflügelige Ödlandschrecken als auch Dünen- und Feld-Sandlaufkäfer. Alles aufgelistet von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, aufgespürt auf einem Areal, das einmal nicht mehr war als ein Baggersee.
Damit hat die Geschichte der Seen-Idylle im Süden der Stadt nämlich angefangen – vor etwas mehr als 100 Jahren. 1912 rückte der erste Bagger an auf dem Gelände, das damals dem Grafen Spee gehörte, um Baumaterial zu gewinnen für ein riesiges Infrastrukturprojekt, den Güterbahnhof Wedau. Dafür musste ein mögliches ebenes Gelände geschaffen werden, und quasi nebenbei auch noch eine ausgedehnte Siedlung für die dort beschäftigten Eisenbahner.
Vögel der Sechs-Seen-Platte
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Diverse Wassersportaktivitäten
In den 60er Jahren sicherte sich schließlich die Stadt Duisburg ein ausgedehnte Areal von mehr als 280 Hektar– sicherlich ein Geniestreich der damaligen Stadtplaner. Gebaggert wurde noch einige Jahre lang, aber nun auf der Grundlage eines Konzeptes für ein einzigartiges Naherholungsgebiet.
150 Hektar Seenfläche entstanden, Wambachsee, Masurensee, Böllertsee, Wolfssee, Wildförstersee und Haubachsee, mit Inseln, Halbinseln und fast „natürlichen“ Uferlinien. Im Norden der Seenplatte hatte die Planer Freizeiteinrichtungen vorgesehen wie das Freibad Wolfssee und diverse Wassersportaktivitäten. 18 Kilometer Wanderwege sind heute zu beschreiten, und im Süden der Sechs-Seen-Platte hat die Natur das Sagen. So wurde der Haubachsee zum Vogelschutzgewässer, das See-Ufer darf nicht betreten werden. Ähnliche Einschränkungen gelten für weitere Uferbereiche anderer Seen und für zwei Inseln. Inzwischen muss die Natur schon vor sich selbst geschützt werden am Haubachsee: Ziegen und Schafe werden angesiedelt, um die Ufer von Überwucherung frei zu halten.
Zurück zum Wolfsberg: Mit 59 Metern ist er Duisburgs dritthöchste Erhebung. Entstanden ist sie 1967 aus der Aufschüttung von Sand, Kies und Trümmerschutt.
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