Duisburg.

Transportprobleme plagten die Bahn und ihre Kunden auch am Tag zwei nach dem verheerenden Unwetter. Rund um Düsseldorf und Essen war einfach kein Durchkommen für die Züge. Dennoch ging es gestern vergleichsweise ruhig im Reisezentrum der Bahn am Duisburger Hauptbahnhof sowie an dem Informationsschalte zu.

Auch wenn der eine oder andere Reisende noch immer mit hektischem Blick die nichtssagenden Auskunft „Bitte Ansage beachten“ auf der Anzeigentafel nach irgendeiner relevanten Information absuchte. Die kam dann erst gegen 14 Uhr als erstmals in den vergangenen zwei Tagen aufgelistet wurde, welche Regional-Expresse überhaupt noch über die Schienen rattern können.

Mitfahrer gesucht

Derweil suchte ein freundlicher, junger Bahnbediensteter vor dem Info-Schalter einen Mitfahrer. „Will hier noch jemand nach Köln?“, rief er den in der Schlange stehenden Menschen zu. Keine Antwort. „Tut mir leid“, meinte er darauf hin zu einem Mann, der mit seinem Koffer neben ihm wartete. „Wir brauchen mindestens drei Reisende mit dem selben Ziel, bevor wir einen Taxigutschein ausgeben können“, erklärte der Bahner. „Und dann müssen sie mit dieser Fahrgemeinschaft noch ein Taxi finden, das ist heute auch nicht so einfach.“

„Wir tun was wir können“, sagt Peter Gungler, Geschäftsführer der Taxi-Genossenschaft Duisburg. 230 Fahrzeuge sind der Taxi-Zentrale angeschlossen. Weitere gut 100 Taxen gibt es in Duisburg, dazu noch einmal eben soviele Mietwagen. „Alles was fahren kann fährt“, erklärt Gungler. Selbst Fahrzeuge, die eigentlich einen Ölwechsel oder andere Wartung benötigten. „Was aufgeschoben werden kann, wird aufgeschoben.“

Duisburger müssen Geduld haben

Er sehe das Verkehrs-Desaster mit gemischten Gefühlen. „Natürlich freuen wir uns über die zusätzlichen Einnahmen, zum Beispiel durch die vielen Fahrten für die Deutsche Bahn.“ Aber gestern Mittag schwirrten dadurch rund die Hälfte der Duisburger Mietkraftdroschken in halb NRW herum. „Da müssen Duisburger, die ein Taxi bestellen, schon mal Geduld haben“, erklärt Gungler. Und entschuldigt sich, vor allem bei Stammkunden, die feste Termine hätten, wie zum Beispiel Fahrten zum Arzt oder zur Dialyse.

„Das tut uns ja auch furchtbar Leid, wenn wir nicht so pünktlich wie sonst sind. Aber mehr als fahren können wir ja auch nicht.“ Und mancher scheine zwar Verständnis dafür zu haben, dass 48 Stunden nach dem Unwetter der Bahn-Fernverkehr noch nicht funktioniere, aber nicht dafür, dass ein Taxi nun einmal nicht auf Schienen fahre und im Stau auch nicht voran komme.