Duisburg. Vor der Wahl versprechen sie den Wählern, die Sterne vom Himmel zu holen: Noch mehr Kita-Plätze für die Stadt, Armut stoppen, dem Geheimdienst Fesseln anlegen! Nach der Wahl haben die Parteien bereits große Mühe, rechtzeitig die alten Wahlplakate von den Laternenmasten herunter zu holen.
Vor der Wahl versprechen sie den Wählern, die Sterne vom Himmel zu holen: Noch mehr Kita-Plätze für die Stadt, Armut stoppen, dem Geheimdienst Fesseln anlegen! Nach der Wahl haben sie bereits Mühe, rechtzeitig die alten Wahlplakate von den Laternenmasten herunter zu holen. Zwei Wochen nach der Wahl für den Rat der Stadt Duisburg und das Parlament in Brüssel und Straßburg ist jetzt für die insgesamt 20 in Duisburg kandidieren Parteien die von der Stadt gesetzte Frist für den großen Wahlplakate-Kehraus abgelaufen.
„Bereits Pfingstsamstag mussten eigentlich alle aufgehängten politischen Werbebotschaften aus dem Stadtbild verschwunden sein“, sagte gestern auf Nachfrage der NRZ Stadtsprecher Peter Hilbrands.
Eine kurze Kontrollfahrt der Redaktion durch die Stadt am Pfingstmontag machte deutlich: Noch immer ist Duisburg geflutet mit Hunderten von nicht abgeräumten Plakaten fast aller Parteien, die noch immer lustig durcheinander von Laternenmasten ihre Botschaft hinunter rufen. Übrigens: Je umstrittener die Partei - wie zum Beispiel die rechtspopulistische ProNrw oder die europakritische AfD, desto weiter oben in luftiger Höhe am Mast hängen die Plakate. Und dort hängen sie noch heute. Immerhin an 7000 Stellen im Stadtgebiet durften die Parteien auf der Suche nach des Wählers geneigter Aufmerksakeit ihre Plakate im Stadtbild anbringen.
7000 Plakate in der Stadt
Meistens sind dies Laternenmasten. Und natürlich durfte nicht jede Partei beliebig viele Plakate aufhängen. Hier galten und gelten feste Regeln für Fairness und Gerechtigkeit. Pro 70 Einwohner darf in Duisburg ein Wahlplakat hängen, dies sind bei 490.000 Einwohnern dann 7000 Plakate. Nach einem weiteren festen Verteilschlüssel waren dies 1000 Wahlplakate für die SPD, 800 für die CDU, jeweils 500 für die Grünen, die Linke und die FDP, 200 für die kleinen Parteien (nicht alle kleinen Parteien haben tatsächlich Plakate eingesetzt).
„Wir haben in den letzten Tagen tatsächliche eine Reihe von Beschwerden und Hinweisen auf nicht abgehängte Wahlplakate erhalten“, sagt der Sprecher. Man werde aber jetzt nach Ablauf der Frist die Parteien ansprechen und die Hinweise mit Nachdruck weiterreichen. Von Bußgeldern oder Sanktionen sei man in Duisburg im Unterschied zu anderen Städten in NRW doch weit entfernt.
Übrigens das älteste der NRZ bekannte sichtbare Wahlplakat im Stadtgebiet hängt gegenüber der Einfahrt des Betriebshofes der Wirtschaftsbetriebe in Hochfeld: Es zeigt den unabhängigen Kandidaten Dr. Richard Wittsiepe, zuversichtlich, nach der Abwahl von EX-OB Adolf Sauerland der neue OB der Stadt Duisburg zu werden. Es kam dann anders.
Wenn Sie der Stadt übriggebliebene Wahlplakate melden wollen: Telefon: 0203-94000