Duisburg. . Überschäumende Siegerlaune sieht anders aus: „Wir sind zufrieden, weil wir zugelegt haben“, sagte Duisburgs SPD-Fraktionschef Herbert Mettler gestern zum Ergebnis der SPD. Und man habe „natürlich“ den Anspruch, „die gestalterische Kraft“ im neuen Rat zu sein. Die CDU war unterdessen nach ihrem Debakel erschüttert.

Überschäumende Siegerlaune sieht anders aus: „Wir sind zufrieden, weil wir zugelegt haben“, sagte Duisburgs SPD-Fraktionschef Herbert Mettler gestern zum Ergebnis der SPD. Und man habe „natürlich“ den Anspruch, „die gestalterische Kraft“ im neuen Rat zu sein. Die CDU war unterdessen nach ihrem Debakel erschüttert.

Das wird nur mit einem oder mehreren Partnern möglich sein, aber auf eine favorisierte Koalition wollten sich weder Mettler noch andere Spitzen-Sozialdemokraten festlegen lassen. Rot-Rot-Grün, wie in der abgelaufenen Legislaturperiode erprobt, werde „kein Selbstläufer“ sein, ab Montag werde mit allen demokratischen Parteien verhandelt - ausgeschlossen natürlich die Rechten. Das Dreierbündnis habe sich zwar bewährt, sei aber nur eine „Ehe auf Zeit“ gewesen. Wichtig sei jetzt für die SPD-Fraktion, die „bisher erfolgreiche Arbeit von OB Sören Link zu stabilisieren“. Vor allem die schwierige finanzpolitische Lage der Stadt erfordere eine verlässliche Mehrheit im Stadtrat. Also große Koalition? Man werde mit allen verhandeln, es gebe „keine Automatik“.

Mehr als enttäuschend

Die zwei großen Fraktionen seien aufgerufen, eine stabile Politik zu garantieren, erklärte dagegen Bürgermeister Benno Lensdorf (CDU): „Bei den Problemen, die wir in Duisburg haben, müssen wir an einem Strick ziehen.“ Zum Wahlergebnis der Union sagte Lensdorf: „Ich bin betrübt.“ Das betraf die CDU-Vertreter im Ratssaal allesamt. Fraktionsvorsitzender Rainer Enzweiler: „Das ist mehr als enttäuschend.“ Man habe vor Ort unter der Zusammenlegung von Europa- und Kommunalwahl zu leiden gehabt. Wie steht es mit der großen Koalition bei der CDU? Enzweiler: „Wir sind im Interesse der Stadt zu Gesprächen bereit.

„Das ist für uns eine Katastrophe, mit so einem Einbruch hat keiner gerechnet“, kommentierte CDU-Chef Thomas Mahlberg das Wahlergebnis für den neuen Stadtrat. Schon heute werde der Kreisvorstand „ganz unaufgeregt“ an eine Analyse gehen. Zweifel an den CDU-Themen im Wahlkampf, wie etwa die Zuwanderung, hat Mahlberg nicht: Darüber werde schließlich von den Menschen gesprochen.

Rechte sollen im Rat ignoriert werden

SPD-Chef Ralf Jäger sieht dagegen die „CDU-Strategie krachend gescheitert“. Für die Zukunft erwarte er von der Union eine klare Abgrenzung nach rechts. Den Stimmanteil der Rechten bezeichnete der NRW-Innenminister als „dramatisch“ und empfahl, die Rechten im Rat konsequent zu ignorieren.

Ziel der SPD für die neue Ratsperiode seien „stabile Verhältnisse“. Man wolle „eine Kooperation schmieden, die sechs Jahre hält“ und nicht abhängig sei von Zufälligkeiten. Bis zu den Sommerferien solle das Bündnis stehen, sonst werde man „Rot pur“ versuchen mit wechselnden Partnern.