Duisburg. . Eine Seniorin (81) aus Duisburg stürzte in Homberg beim Aussteigen aus dem Bus der Linie 912 und verletzte sich schwer. Sie sagt, dass die die Bustür sich plötzlich geschlossen habe und ihr Fuß eingeklemmt worden sei. Die NIAG schließt dagegen technisches Versagen aus. Die Polizei sucht nun Zeugen.

Schwere Verletzungen zog sich eine 81-jährige Duisburgerin zu, als sie am Montag, 26. Mai, um 14 Uhr beim Aussteigen aus dem Bus der Linie 912 an der Haltestelle Kaiserstraße in Homberg stürzte. Die Hintergründe sind laut Polizei noch nicht abschließend geklärt. Zu dem Vorfall gibt es zwei Versionen – eine von der Seniorin, die mit einem Bruch des linken Handgelenkes und des linken Oberschenkels zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste, und eine andere von der NIAG.

Die 81-Jährige gab gegenüber der Polizei an, dass sie aussteigen wollte, sich plötzlich die Bustür geschlossen habe und ihr Fuß eingeklemmt worden sei. Dadurch sei sie gestürzt. Eine Sprecherin der NIAG schloss dagegen auch auf WAZ-Anfrage technisches Versagen aus. Der Fahrer habe zu spät bemerkt, dass die Frau den Bus verlassen wollte, auf Zuruf den Schließvorgang gestoppt und die Tür wieder geöffnet. Es sei zu vermuten, dass die Seniorin dadurch unglücklich gestürzt sei. Der Fahrer habe sofort Rettungswagen und Polizei alarmiert. „Wir bedauern den Vorfall sehr und hoffen, dass sich die Dame schnell wieder erholt“, so die Sprecherin der NIAG. Eine Überprüfung habe aber ergeben, dass der Einklemmschutz der Bustür aber intakt sei.

Erinnerungen an Unfall mit der 903

Polizei sucht Zeugen

Immer wieder gab es in der Vergangenheit Berichte über Fahrgäste, die zwischen den Türen von Straßenbahnen oder Bussen eingeklemmt wurden. Um den aktuellen Vorfall an der Haltestelle Kaiserstraße in Homberg abschließend klären zu können, sucht das zuständige Verkehrskommissariat Zeugen.

Die Polizei nimmt dabei Hinweise unter 0203/2800 entgegen.

Die Polizeimeldung weckt unschöne Erinnerungen an einen tragischen Unfall Anfang des Jahres, als eine 18-jährige Duisburgerin beim Einstieg in die Straßenbahn der Linie 903 an der Haltestelle Vierlinden zwischen den Türen eingeklemmt, anschließend mehrere hundert Meter weit mitgeschleift worden war und sich ebenfalls schwer verletzte.

Auch damals hatte der Bahnbetreiber, in diesem Fall die DVG, nach Überprüfung der Unglücks-903 technisches Versagen ausgeschlossen und dies sogar bei Vorführungen an einem bau- und typengleichen Modell gegenüber der Presse untermauert. Die Polizei hatte die Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft übergeben, die das Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung aber letztendlich einstellte. Fahrlässiges Verhalten, so ein Sprecher auf WAZ-Anfrage, sei weder bei der Straßenbahnfahrerin, die die 903 an jenem 6. Januar 2014 lenkte, noch bei der DVG nachzuweisen gewesen.