Duisburg-Nord. . Die Wahl zum Stadtrat in Hamborn, Meiderich und Walsum: CDU mit derber Wahlschlappe. Grüne verlieren stark, Linke leicht. Rechtsextreme und Euro-Gegner in fast allen Stadtparlamenten vertreten
Die SPD ist aus der Kommunalwahl in Hamborn, Meiderich und Walsum als stärkste Partei hervor gegangen. Die CDU verlor deutlich. Wahlverlierer im Norden sind auch die Grünen. Die Linke verlor leicht. Die euro- und europakritische „Alternative für Deutschland“ und die Rechtsextreme Gruppierung „Pro NRW“ wurden im Norden in den Rat und die Bezirksvertretungen gewählt.
Hamborn
SPD 42,95 %, CDU 22,90 %, Grüne 4,21 %, Die Linke 7,34 %, PRO NRW 5,88 %: Uwe Heider, Jennifer Metzlaff und Martina Herrmann feiern auf der SPD-Wahlparty im Röttgersbacher Senftöpchen ausgelassen den Wahlsieg. „Es ist die Bestätigung dafür, dass die SPD ihr Versprechen zu mehr Bürgernähe auch eingehalten hat“, sagt Heider und die beiden Ratskandidatinnen nicken. „Unser Slogan, ,Wir machen uns stark für Sie!’, ist unser Anspruch, unser Programm“, sagt Jennifer Metzlaff. Diese gelebte Bürgernähe hätten die Wähler honoriert.
Meiderich
SPD 44,55 %, CDU 20,84 %, Grüne 4,15 %, Die Linke 6,67 %, PRO NRW 6,38 %: Der Meidericher SPD-Chef Bruno Sagurna strahlt, stößt mit der alten und wohl auch neuen Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann an: „Ich bin sehr positiv gestimmt, weil ich glaube, dass wir hier eine deutliche Mehrheit erreichen werden.“ Währenddessen sitzt Ulrich Lüger, Meidericher CDU-Urgestein, sichtlich geschockt in seinem Stuhl und blickt auf den Bildschirm im Bezirksrathaus.: „Die Wahlbeteiligung ist sehr niedrig, wir konnten unsere Wähler nicht mobilisieren“, sagt Lüger. In Sagurnas Freunde und Lügers Trauer mischt sich Ärger über das Abschneiden der rechtsradikalen Gruppierung PRO NRW. Die wäre im Wahlbezirk fast drittstärkste Kraft geworden.
Walsum
SPD 44,52%, CDU 25,66 %, Grüne 5,16 %, Die Linke 6,22 %, PRO NRW 4,24 %, AfD 4,29%: Detlef Freese und Georg Salomon haben im Walsumer Ratssaal die Genossen um sich geschart und genießen ihren Wahlsieg: „Die Arbeit, die wir hier geleistet haben, die hat sich gelohnt!“, sagt Frese und prostet den Genossen zu, während die Grünen um Franz Tews am Nebentisch enttäuscht aber engagiert ihr schwaches Ergebnis diskutieren. Von der CDU ist zu diesem Zeitpunkt, gegen 20.45, kaum noch jemand vor Ort. Sebastian Geßmann wirkt etwas ratlos: „Zumindest im Wahlkreis von Marius Brinkmann habe ich eigentlich mit einem besseren Ergebnis gerechnet.