Duisburg. . Nach langem Kampf um den Erhalt des Freibads Homberg sind die Besucherzahlen zum Saisonstart mager. Einen Erfolg können die Verantwortlichen von Duisburg Sport jedoch bei der Gastronomie verzeichnen: Die Wiedereröffnung steht in Kürze an.

Mittwoch mittags im Freibad Homberg: Die sattgrüne Liegewiese ist komplett leer, zwei Kinder planschen im Nichtschwimmerbecken. Im blau-gefliesten 50-Meter-Becken zieht ein Schwimmer einsam seine Bahnen. „Der Besuch ist noch verbesserungswürdig“, sagt Marc Rüdesheim von Duisburg Sport über den Saisonstart des Freibades, dessen Fortbestand erst nach langem Hickhack gesichert wurde.

Neuerdings wird das Freibad Homberg durch einen Nebeneingang samt kleinem Kassenhäuschen am Ende der Schillerstraße betreten. Dieser kleine Umstand macht die gravierende Änderung im Badbetrieb deutlich sichtbar: Während der Hallenbereich des Kombibades neuerdings vom DSSC 09/20 betrieben wird, ist das Freibad in städtischer Hand geblieben. Die Fortführung des Betriebs wurde allerdings erst nach zähem Ringen der Politik und der Bürgerinitiative zum Erhalt des Kombibades beschlossen. Die Besucher kommen aber seit dem Saisonstart am 19. Mai nur spärlich. Am Montag waren es zur Hochzeit rund 60 Gäste und auch gestern war gegen 13 Uhr mehr Personal als Schwimmer im Außenbereich auszumachen.

Öffnungszeiten an der Schillerstraße

Das Freibad Homberg an der Schillerstraße ist dienstags bis freitags von 6.30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Die weiteren Öffnungszeiten: montags 10 bis 20 Uhr, samstags und sonntags 8 bis 20 Uhr.

Wegen eines technischen Defekts ist das Baby-Planschbecken derzeit außer Betrieb. Marc Rüdesheim ist aber guter Dinge, dass das Problem bereits am Donnerstag, 22. Mai, behoben ist.

Imbiss ist noch geschlossen

Anders soll es hingegen am Dienstag ausgesehen haben. „Da war es voll. Auf der Wiese lagen jede Menge Leute“, berichtet Stammgast Svenja Schnitzer. Sie hatte es sich gestern auf einer Liege am Beckenrand gemütlich gemacht und beobachtete ihre Kinder Luca (10) und Louisa (8) beim Planschen. „Wir kommen aus Moers und sind sehr froh, dass das Bad erhalten geblieben ist. In Moers ist alles zu. Das Bad in Kamp-Lintfort ist zu klein. Hier war ich schon als Kind“, berichtet sie. Dass der große Ansturm bislang ausgeblieben ist, schiebt sie auf das warme, aber nicht sonnige Wetter. Auch Rüdesheim hofft auf Besserung: „Es dauert immer drei, vier Tage, bis sich die Eröffnung rumgesprochen hat“, sagt er.

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Auf ihre Flasche Wasser oder ihre Schale Pommes müssen die Gäste – wenn sie denn nun kommen – momentan verzichten. Der Imbiss ist zu. Die roten Plastikstühle und weißen Tische türmen sich in der Ecke. Doch zumindest hier kann Duisburg Sport eine Erfolg vermelden. „Wir sind mit der Beschäftigungsförderung einig geworden, dass diese den Betrieb der Cafeteria übernimmt und so schnell wie möglich dort das Geschäft aufnimmt. Unter Führung sollen hier Arbeitslose zurück in die Beschäftigung gebracht werden“, erklärt Sportdezernent Reinhold Spaniel. Nach einer kurzen Reorganisationsphase erscheint eine Inbetriebnahme der Gastronomie Anfang Juni realistisch.

Beheiztes Becken sorgt für Kosten

Bliebe noch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Das Freibad schluckt unter anderem aufgrund des beheizten 50-Meter-Beckens enorme Kosten. Zeitgleich mit der Entscheidung zum Erhalt wurde der Betriebskostenzuschuss für Duisburg Sport um 100.000 Euro erhöht. „Damit sich das Freibad rechnet, brauchen wir einen Klassesommer“, erklärt Rüdesheim.