Duisburg. 8860 wilde Müllkippen wurden seit Herbst 2012 in Duisburg aufgrund der “48-Stunden-Dreck-weg“-Garantie beseitigt, 435 Tonnen Müll dort aufgesammelt, wo er nicht hingehört. Um auf illegals Müllberge aufmerksam zu machen, hat die Stadt für Bürger sogar eine eigene Müll-Hotline eingerichtet.

Ein Wahlkampf-Versprechen war’s, aber 15 Monate später ist Oberbürgermeister Sören Link überzeugt, dass es auch eine Erfolgsgeschichte ist: 8860 wilde Müllkippen wurden seit Herbst 2012 aufgrund der „48-Stunden-Dreck-weg“-Garantie beseitigt, 435 Tonnen Müll dort aufgesammelt, wo er nicht hingehört.

Ortstermin am Donnerstag in einer kleinen Straße in Hochfeld: Möbelteile, eine Plastikwanne, ein paar Tüten mit Müll, alles drappiert auf einer Baumscheibe und ohne Anmeldung als Sperrmüll – ein typischer Fall und nicht nur in Hochfeld. Zwei Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe fahren mit ihrem Klein-Lkw vor, packen an, und Minuten später ist der Müll entsorgt.

839 Bußgeldverfahren eingeleitet

„Es klappt“, lobt OB Link, „die Wirtschaftsbetriebe arbeiten richtig gut.“ Wenn sie denn von den wilden Müllkippen wissen. Daher appelliert Link an alle Bürger, mit offenen Augen durch ihre Stadt zu gehen und sich nicht zu scheuen, Abfall an Straßen- oder Parkrändern umgehend zu melden, am besten bei der Müll-Hotline 0203/283-6000. Die ist in den letzten 15 Monaten 4702 mal genutzt worden.

Wenn möglich werden die Verursacher der unerlaubten Müllberge belangt. Das Ordnungsamt ermittelt in diesen Fällen – und durchaus mit Erfolg: 839 Bußgeldverfahren wurden eingeleitet und allein 2013 über 5000 Euro an Verwarngeldern und 47.000 Euro an Bußgeldern einkassiert. 1000 Euro sind nämlich schnell fällig für ertappte Müllsündern, aber es kann auch noch viel teurer werden.

Kinder zu Sauberkeit erziehen

Dabei ist Abfallvermeidung viel günstiger: 6000 Papierkörbe stehen in Duisburg bereit, Sperrmüllentsorgung ist kostenlos, Recyclinghöfe nehmen ebenfalls vieles kostenlos an, was zu Hause weg muss. „Am liebsten ist mir die Müllecke, die erst gar nicht entsteht“, sagt Link und appelliert vor allem an Eltern, Kinder zu Sauberkeit zu erziehen und korrekte Abfallentsorgung auch vorzuleben.

„Müllwegschmeißen ist eine Erziehungsfrage“, ist der Oberbürgermeister überzeugt. Und weil er nicht ganz blauäugig ist, bleibt sein Wahlkampfversprechen in Kraft: Gemeldete Dreckecken sollen nach wie vor innerhalb von maximal 48 Stunden verschwunden sein.