Duisburg. Zur Prostitution gezwungen und häufig geschlagen wurde eine junge Bulgarin von einem Mann, der sie nach Duisburg verschleppt hatte. Der ebenfalls aus Bulgarien stammende, geständige Täter ist nun zu verhältnismäßig milden zwei Jahren Haft mit Bewährung verurteilt worden.

Mit einem vergleichsweise milden Urteil endete vor dem Amtsgericht Stadtmitte der Prozess gegen einen 41-jährigen Bulgaren. Wegen Menschenhandel, Zuhälterei und Körperverletzung verurteilte das Schöffengericht ihn zu einer zweijährigen Strafe mit Bewährung.

Im September 2013 hatte der Angeklagte in Bulgarien eine junge Frau gekauft, die 23-Jährige nach Deutschland gebracht und sie hier wie eine Sklavin gehalten. Sie musste in Gelsenkirchen und Duisburg in diversen Bordellen, Clubs und auf dem Straßenstrich für den Angeklagten der Prostitution nachgehen. Das Geld, das sie mit der Sex-Arbeit verdiente, musste die junge Frau fast komplett an ihren Zuhälter abgeben, der nur für Kleidung und Nahrung sorgte.

Geständnis kam dem Gericht gelegen

Meist waren dem 41-Jährigen die Einnahmen allerdings zu niedrig. Während sie in einem Bordell an der Vulkanstraße arbeitete, schlug er sein Opfer deshalb beinahe täglich. An einem einnahmeschwachen Tag flüchtete sich die 23-Jährige schließlich aus Angst zur Polizei.

Der Prozess hatte sich als schwierig erwiesen. Zeugen, falls sie denn überhaupt auftauchten, litten nicht nur unter Sprachproblemen, sondern auch unter Verständnisschwierigkeiten anderer Art und unter diversen Gedächtnislücken. So nahm das Schöffengericht den Sinneswandel des bis dahin schweigenden Angeklagten, der überraschend am dritten Verhandlungstag ein Geständnis ablegte, mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis. Angesichts seines Geständnisses kam der Mann mit einer glimpflichen Strafe davon.