Duisburg. Eine Woche vor den rechtsextremen Kundgebungen am 1. Mai in der Duisburger Innenstadt kritisiert die Linke, dass die Polizei nicht juristisch gegen den Aufmarsch von NPD und ProNRW vorgehen will. Damit sende sie “den Rechten das Signal, freie Bahn in Duisburg zu haben“.
Im Vorfeld der rechtsextremen Kundgebungen am 1. Mai kritisiert die Duisburger Linke, dass die Polizei kein Verbot der Demos anstrebt. Diese nimmt diesmal Abstand von juristischen Mitteln gegen den Aufmarsch von NPD und ProNRW am Tag der Arbeit. „Wenn die Polizei nicht einmal den Versuch unternimmt, die Naziaufmärsche durch Verbote zu erschweren, dann senden sie den Rechten das Signal, freie Bahn in Duisburg zu haben“, äußerte sich am Mittwoch Lukas Hirtz vom Linke-Kreisvorstand.
Selbst wenn die Gerichte ein Verbot kippen sollten, dürfe man nicht von vornherein darauf verzichten: „Das kommt einer Kapitulation gleich und vermittelt den Rechten das Gefühl zur Duisburger Normalität zu gehören. Das wäre fatal“, so Hirtz, der auch den DGB kritisiert, weil dieser nicht direkt in der Innenstadt gegen die Nazis demonstrieren will: „Am Tag nach dem 1. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften zerschlagen. Ehrenhafte Tradition wäre es, sich mit umso mehr Herzblut den Nazis entgegenzustellen.“ Der DGB will seine Aktionen am Freitag vorstellen, angekündigt sind „Aktionen gegen Rechts“.
Neben dem Kulturtag des Toleranz-Bündnisses auf dem König-Heinrich-Platz gibt es zahlreiche Gegendemos zum NPD-Aufmarsch: Das Netzwerk gegen Rechts will vor dem Hauptbahnhof protestieren, die Linke am Ostausgang, die MLPD an der Steinschen Gasse und der DGB hat noch einen Autocorso angemeldet. (we)