Duisburg. Eine Massenschlägerei beschäftigte die Duisburger Polizei in der Nacht zu Sonntag für mehrere Stunden. Zwei verfeindete Gruppen waren vor einem kurdischen Vereinslokal in Marxloh aneinander geraten. Bei einem Mann fanden Beamte eine scharfe Schusswaffe, er wurde vorläufig festgenommen.

Manche Anlieger hatten sich gewundert, als sie spät nachts nach Hause kamen: Straßen um die Kreuzung „Pollmann Eck“ in Marxloh waren gesperrt, Anwohner wurden gebeten, in ihren Häusern zu bleiben: Der Streit zweier Gruppen beschäftigte die Polizei in der Nacht zu Sonntag für mehrere Stunden.

Vor dem Vereinslokal „Kurdistan Solidaritätszentrum“ an der Kaiser-Wilhelm-Straße hatten unbekannte Männer die dort anwesenden Kurden provoziert, darunter befanden sich auch Teilnehmer der vorangegangenen Demo aus Hamburg und Frankreich. Daraus entwickelte sich laut Polizei eine Schlägerei mit weit mehr als 20 Teilnehmern. Bei der Auseinandersetzung wurden zwei Männer am Kopf verletzt und mussten ärztlich versorgt werden. Am Schauplatz der Schlägerei stellten die Beamten Quarzhandschuhe sicher.

Polizei war mit mehr als 30 Wagen im Einsatz

Im Anschluss sammelten sich über 100 Personen in verschieden Gruppen rund um das Solidaritätszentrum. Eine größere Zahl von Menschen wollte sich an einer nahe gelegenen Baustelle mit Wurf- und Schlagmaterial ausstatten, was die Polizei aber verhinderte.

Am Pollmann-Eck kam es dann gegen Mitternacht erneut zum Aufeinandertreffen feindlicher Gruppen. Hier nahmen die Beamten einen Mann vorläufig fest, der eine Schusswaffe und ein Messer bei sich hatte. Weitere Ausschreitungen verhinderte die Polizei mit mehr als 30 Streifenwagen, dabei auch Verstärkung aus den Nachbarstädten. Der Einsatz dauerte bis in die Morgenstunden. Das Motiv für die Auseinandersetzung ist derzeit unklar. Die Beteiligten machen dazu gegenüber der Polizei bisher keine Angaben.