Mannheim. . Mehrere Tausend gewaltbereite Gäste am Rande eines kurdischen Kulturfestivals haben in Mannheim für Massen-Randale gesorgt. Mehrere Dutzend Polizisten wurden bei den Ausschreitungen am Samstag verletzt. Die Einsatzkräfte mussten vor Angriffen kapitulieren.
Bei massiven Ausschreitungen am Rande eines kurdischen Kulturfestivals in Mannheim sind am Samstag 80 Polizisten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Die Einsatzkräfte mussten vor der Gewalt kapitulieren und konnten keinen der Angreifer festnehmen, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Der schwer verletzte Polizist habe wahrscheinlich einen Rippenbruch erlitten, obwohl er eine Schutzweste getragen habe. Außerdem seien mehrere Polizeiwagen zum Teil schwer beschädigt worden.
Zu den Ausschreitungen kam es am Rande des kurdischen Kulturfestivals auf dem Maimarktgelände in Mannheim, das am Samstag zum zwanzigsten Mal stattfand. Laut Polizei kamen etwa 40.000 Menschen aus ganz Europa zu dem Festival. Etwa 2500 von diesen seien gewalttätig oder gewaltbereit gewesen.
Streit um eine verbotene Fahne
Die vom Veranstalter beauftragte Sicherheitsfirma alarmierte demnach die Polizei, als es zu einem Streit um einen 14-jährigen Kurden kam, dem wegen einer verbotenen Fahne der Zutritt zum Gelände verboten worden war. Bei ihrem Eintreffen seien die eingesetzten Polizisten unvermittelt von hinten angegriffen und in den Rücken getreten worden. Als weitere Polizisten zur Unterstützung gerufen worden seien, seinen Parolen skandiert und diese Beamte aus der Menge heraus mit Gegenständen beworfen worden.
Wie der Polizeisprecher sagte, zogen sich die Polizisten zurück, weil sie keine Chance gegen die gewaltbereiten Demonstranten gehabt hätten. Es sei nicht möglich gewesen, einen der Angreifer festzunehmen. Ob es im Nachhinein noch zu Festnahmen kommen werde, sei offen. Es seien zwar Videoaufnahmen der Angriffe gemacht worden. Weil die Festivalbesucher aber aus ganz Europa angereist seien, sei die Identifizierung schwierig. (afp)